Equinix – der REIT für die KI

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Kann eine REIT (Real Estate Investment Trust) vom KI-Boom profitieren? Sicher nicht jeder, aber bei Equinix ist dies durchaus wahrscheinlich.

Was macht Equinix?

Wie bereits erwähnt, ist das Unternehmen – vereinfacht gesagt – eine Immobilienfirma. Sie vermietet also ihre Liegenschaften an – gefühlt – unzählige Pächter. So weit, so gut und so normal für die USA, wo Immobilienaktien viel verbreiteter sind als in Europa und erst recht in Deutschland.

Das Unternehmen wurde im Juni 1998 gegründet, zählt weltweit mehr als 12.000 Beschäftigte und hat seinen Verwaltungssitz in Redwood City, im US‑Bundesstaat Kalifornien.

Auf dem ersten Blick mag es scheinen, die Firma sei ein REIT wie jeder andere. Aber dieser Eindruck täuscht. Denn was das Unternehmen – und somit auch dessen Aktie – interessant macht, sind das Geschäftsmodell und die daraus resultierende Mieterstruktur. Equinix ist nämlich rund um den Globus der größte Betreiber von Rechenzentren. Mehr als 250 sind es mittlerweile, und es kommen Jahr für Jahr neue hinzu.

Kombiniert man dies mit der Tatsache, dass aufgrund von KI deutlich mehr Kapazitäten benötigt werden als derzeit vorhanden, könnte dies der Equinix Aktie (WKN: A14M21) in den nächsten Jahren ordentlich Schub verleihen. Doch schauen wir uns zunächst die Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres an.

Recht ordentliche Zahlen in Q2

Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres lief es bei Equinix recht ordentlich. Zwar lag der Gewinn je Aktie mit 2,21 US-Dollar um einiges unter dem Vorjahreswert, als noch 2,37 Dollar in den Büchern standen. Aber: Analysten hatten lediglich 2,01 Dollar geschätzt. Der tatsächliche Gewinn je Aktie lag somit deutlich darüber.

Beim Umsatz traf das Unternehmen mit 2,02 Milliarden Dollar praktisch punktgenau die Analystenschätzungen. Und: Der Wert des zweiten Quartals im Vorjahr wurde spürbar übertroffen. Damals lag der Umsatz bei 1,82 Milliarden US-Dollar.

Nice to know: Weil REITS keine Aktien im herkömmlichen Sinne sind, bedient man sich zur Ermittlung des operativen Gewinns der „Funds from Operations“ (FfO).

Entscheidende Frage ist nunmehr, ob die Ergebnisse des zweiten Quartals Signalwirkung auf die künftige Aktien-Performance haben – ob nun im positiven oder aber im negativen Sinne. Mal schauen.

KI-Profiteur – ja oder nein?

Einige Investoren haben wohl bereits erkannt, dass in der Aktie durchaus Potenzial steckt. Notierten die Anteilsscheine vor knapp einem Jahr noch bei nahezu 500 US-Dollar, so liegt der Kurs derzeit bei gut 733 Dollar. Auf Jahressicht hat die Aktie somit mehr als 20 Prozent gewonnen. Nicht schlecht für einen REIT, sind doch Immobilienaktien normalerweise vergleichsweise träge.

Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), berechnet auf Grundlage der FfO scheint mir die Bewertung durchaus angemessen, vielleicht aber auch den einen oder anderen Ticken zu teuer. Meine Meinung: In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie einen ordentlichen Schluck aus der Pulle genommen. Eine Gegenbewegung würde mich nicht wundern. Falls die Papiere – etwa aufgrund von Gewinnmitnahmen – 10 oder auch 15 Prozent verlören, würde ich über einen Einstieg nachdenken.