Eckert & Ziegler – weiterhin üppig bewertet
Die Aktie des Medizintechnik-Herstellers Eckert & Ziegler hat in den vergangenen 12 Monaten rund die Hälfte ihres Wertes verloren. Kommt jetzt die Wende?
Was macht Eckert & Ziegler?
Nach eigenen Angaben gehört das Unternehmen zu den weltweit größten Herstellern von radioaktiven Komponenten. Diese werden genutzt zu medizinischen, messtechnischen und wissenschaftlichen Zwecken. Im Fokus stehen dabei Anwendungen in der Krebstherapie, der industriellen Radiometrie und der nuklearmedizinischen Diagnostik. Somit teilt sich das operative Geschäft in die zwei Sparten „Medical“ sowie „Isotope Products“. Gegründet wurde das Unternehmen mit Verwaltungssitz in Berlin im Jahr 1997 als Holdinggesellschaft. Derzeit stehen rund 900 Beschäftigte in Lohn und Brot.
Wie war das Geschäftsjahr 2022 für Eckert & Ziegler?
So früh liegen naturgemäß noch keine Zahlen für das gesamte Jahr 2022 vor. Wir müssen uns also damit zufriedengeben, was der Vorstand seinerzeit prognostiziert hatte.
Danach soll der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 um etwas mehr als 11 Prozent auf rund 200 Millionen Euro steigen. Der Vorstand rechnet mit einem Gewinn von um die 27 Millionen Euro, nahezu 23 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Ob dies dem Aktienkurs Impulse verleihen wird? Ich bezweifle dies. Schauen wir uns die Performance der Anteilsscheine des Medtech-Unternehmens einmal näher an.
Aktienkurs – Lang hui, kurz pfui
Die Wertentwicklung der Eckert & Ziegler Aktie (WKN: 565970) in den vergangenen zwölf Monaten war nichts für hasenfüßige und nervenschwache Investoren. Denn auf Jahressicht steht ein Verlust von nahezu 50 Prozent in den Büchern. In den vergangenen sechs Monaten wiederum betrug das Plus knapp 30 Prozent. Über Anlegers Freud‘ und Leid hat demnach das Timing entschieden.
Wer sich jedoch vor etlichen Jahren bei der Aktie für eine Buy-and-hold-Strategie entschieden hätte, dürfte sich jetzt freuen. Denn in den vergangenen fünf Jahren summierte sich der Gewinn auf rund 450 Prozent, in den vorangegangenen zehn Jahren auf 700 Prozent. Durchaus eine Gute-Laune-Aktie also.
Hohe Bewertung
Doch wie schon häufiger an dieser Stelle erwähnt: Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern. Dumm wäre es also, aus dieser Top-Performance Rückschlüsse auf die Zukunft zu ziehen. Um dies vorwegzunehmen: Ein Kauf der Eckert & Ziegler Aktie drängt sich für mich momentan nicht auf. Dafür ist mir einfach die Bewertung, gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) nach wie vor zu üppig. Das KGV sinkt zwar tendenziell – von erwarteten rund 30 im Jahr 2022 auf gut 27 in 2023 und knapp 23 im Jahr 2024. Doch dies ist immer noch relativ teuer und signalisiert deshalb kein kräftiges Gewinnwachstum, das den Aktienkurs auf Trab bringen könnte. Somit würde ich momentan nicht einsteigen.