Eckert & Ziegler: Umsatz und Ergebnis legen weiter zu
Auch heute dominieren in den ersten Handelsstunden die roten Vorzeichen an den Börsen. Die Nervosität vor den Nvidia-Zahlen am Mittwoch und vor der Fed-Entscheidung über mögliche weitere Zinssenkungen bleibt also erhalten. Die jüngsten Kursrücksetzer bieten Ihnen aber auch interessante Einstiegschancen bei Werten, die zuvor etwas teuer geworden waren.
So zum Beispiel bei dem Berliner Strahlen- und Medizintechnik-Spezialisten Eckert & Ziegler (E&Z). Die Aktie legte zwischen April und Juni dieses Jahres kräftig zu. Dann folgte eine wochenlange Seitwärtsphase, die zuletzt in eine ausgeprägte Korrektur mündete.
Die Korrektur hat – so zumindest mein Verdacht – auch mit einem missverstandenen Aktiensplit zu tun, den E&Z im August durchgeführt hat. Aktionäre haben für eine „alte“ E&Z-Aktie drei neue erhalten. Der Aktienkurs hat sich dadurch gedrittelt. Ich vermute, dass der Split-bedingte „Kurssturz“ zu einer weiteren Verkaufswelle führte und die Aktie somit noch mehr unter Druck setzte.
Vor wenigen Tagen sorgten die frischen Zahlen für einen ersten Befreiungsschlag. Die Aktie legte in einem schwächeren Marktumfeld in der Spitze um über 10% zu, gab einen Teil der Gewinne jedoch in einem weiterhin schwachen Gesamtmarkt wieder ab.
Die Strahlen- und Medizintechnik-Spezialisten
Eckert & Ziegler gehört zu den weltweit größten Herstellern von radioaktiven Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und messtechnische Zwecke. Vorrangig konzentriert sich das Unternehmen auf die Entwicklung von Strahlungstechnologien für den Einsatz als Krebs- und Herzheilmittel, wie auch für die nuklearmedizinische Bildgebung.
Hauptkunden sind internationale Medizingerätehersteller und Kliniken. Im Auftrag von Medizingeräteherstellern übernimmt E&Z die Entwicklung, Erprobung, Herstellung und Markteinführung neuer, schwach radioaktiver Produkte. Neben medizinischen Komponenten bietet die Eckert & Ziegler AG weltweit auch radioaktive Strahlenquellen für den Einsatz in spezialisierten Messgeräten oder für wissenschaftliche Anwendungen an.
Gute Umsatzentwicklung und eine noch bessere Ergebnisentwicklung
Kommen wir hier im „Schlussgong“ zu den Zahlen: E&Z steigerte den Umsatz in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 4% auf 224,1 Mio. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) stieg mit +9% überproportional zum Umsatz und erreichte 50,8 Mio. Euro. Die bereinigte operative Gewinnmarge (bereinigte EBIT-Marge) lag somit bei starken 22,7%. Der Nettogewinn legte um 28% zu und erreichte 29,9 Mio. Euro oder 0,48 Euro je Aktie.
Im Segment Medical lagen die Umsätze in den ersten neun Monaten des Jahres mit 119,7 Mio. Euro rund 15,2 Mio. Euro oder 15% über dem Niveau des Vorjahres. Wichtigster Umsatzbringer bleibt nach wie vor das Geschäft mit pharmazeutischen Radioisotopen.
Das Segment Isotope Products erzielte mit 104,4 Mio. Euro einen um 6,6 Mio. Euro oder etwa 6% niedrigeren Umsatz als in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeigen sich Verschiebungen zwischen den Produktgruppen hin zu margenschwächeren Produkten.
Prognose für das Gesamtjahr bestätigt
Im Rahmen der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen hat das E&Z-Management auch die Prognose für das laufende Jahr bestätigt. Demnach wird weiterhin ein Umsatz von ca. 320 Mio. Euro erwartet. Das operative Ergebnis (EBIT) soll ca. 78 Mio. Euro betragen.
Die jüngsten Zahlen und die bestätigte Prognose für das laufende Jahr in Kombination mit dem Kursrückgang der vergangenen Wochen sorgen dafür, dass die E&Z-Aktie auf Basis meiner fundamentalen Analysen mindestens einen näheren Blick wert ist.