Eckert & Ziegler: Aktie wieder im Aufwind

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2022 war ein enttäuschendes Jahr für die Aktionäre des TecDAX-Mitglieds Eckert & Ziegler. Die Aktie fiel von knapp 100 auf bis zu 30 Euro. Auslöser war – neben der allgemeinen Marktschwäche bei Wachstumswerten – vor allem die Kürzung der Jahresprognosen. Doch so schlimm scheint das Jahr für das Unternehmen gar nicht verlaufen zu sein – wie die vorläufigen Jahresergebnisse zeigen.

Unternehmensportrait

Das Berliner Medizintechnikunternehmen zählt zu den weltweit größten Herstellern von radioaktiven Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und  messtechnische Zwecke. Eckert & Ziegler konzentriert sich auf Anwendungen in der Krebstherapie, der nuklearmedizinischen Diagnostik und der industriellen Radiometrie. Neben den radioaktiven Komponenten umfasst das Produktportfolio auch Analyse- und Bestrahlungsgeräte. Der Konzern besitzt Produktionsstätten in Europa, Nordamerika und Asien.

Die radioaktiven Isotope und die Analyse- und Bestrahlungsgeräte von Eckert & Ziegler sind sowohl in der Medizin als auch in der Industrie gefragt. Was das Unternehmen aber besonders interessant macht, sind die sogenannten Theranostika. Die Theranostik, die Kombination aus Therapie und Diagnostik, bezieht sich auf Wirkstoffe, die sowohl zur Identifizierung als auch zur Behandlung von Tumoren zum Einsatz kommen.

Vorläufige Jahresergebnisse deutlich über den (gekürzten) Prognosen

Vor einigen Tagen haben die Berliner ihre vorläufigen Jahresergebnisse bekannt gegeben. Die endgültigen Zahlen werden erst Ende März veröffentlicht, aber solange wollte das Management die Aktionäre wohl nicht auf die gute Nachricht warten lassen.

Den vorläufigen Zahlen zufolge wurde das Jahr 2022 mit einem Umsatz von rund 225 Mio. Euro und einem Überschuss von knapp 30 Mio. Euro abgeschlossen. Beide Werte liegen gut 10% höher mehr als noch im Sommer prognostiziert. Damals wurde mit 200 Mio. Euro Umsatz und 27 Mio. Euro Gewinn gerechnet. Demnach muss das Schlussquartal sehr erfolgreich verlaufen sein.

Aktie seit zwei Jahren auf Achterbahnfahrt

In den vergangenen beiden Jahren gab es heftige Kursschwankungen bei der Aktie von Eckert & Ziegler. Von Januar 2021 bis September 2021 verdreifachte sich der Aktienkurs. Das war sicherlich etwas zu viel des Guten.

Danach setzte eine rund einjährige starke Abwärtsbewegung ein. Wie so oft an der Börse folgte auf die Übertreibung in die eine Richtung eine Übertreibung in die andere Richtung. Die Aktie stürzte von über 130 bis auf 30 Euro im Sommer 2022 ab. In den letzten Monaten des Börsenjahres konnte sich der Kurs wieder spürbar erholen, dieser positive Trend setzte sich in den ersten Wochen des neuen Börsenjahres fort.

Alte Höchststände dürften so schnell nicht erreicht werden

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob die Aktie ihren Erholungskurs fortsetzen kann, schließlich ist bis zu den alten Höchstständen noch eine Menge Luft vorhanden. Bis diese allerdings wieder erreicht werden, dürfte es Jahre dauern. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich ein Investment nicht lohnt. Auf dem derzeitigen Kursniveau schätze ich jedenfalls die Chancen höher als die Risiken ein.