E-Autos: Allianz-Studie warnt vor hohen Reparaturkosten im Vergleich zu Verbrennern!

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Vielleicht denken Sie ja auch darüber nach, sich bald ein Elektroauto zuzulegen. Viele Deutsche jedenfalls spielen aktuell mit diesem Gedanken oder sind bereits E-Besitzer. Ganz so einfach fällt diese Entscheidung sicherlich nicht. Denn noch immer gibt es Bedenken hinsichtlich der Elektromobilität.

Vor allem die Anschaffungskosten, die Reichweite und die Ladeinfrastruktur dürften aktuell die größten Hürden darstellen. Doch es gibt auch noch einen weiteren Punkt, den viele Autofahrer womöglich gar nicht auf dem Schirm haben: nämlich die Reparaturkosten.

Allianz-Studie: Bei E-Autos deutlich höhere Reparaturkosten

Nicht nur beim Kauf der Stromer müssen die Verbraucher mehr Geld als bei Verbrennern auf den Tisch legen, sondern auch bei der Schadensreparatur. Das geht nun aus einer Studie des Allianz Zentrums für Technik (AZT) hervor. Hierfür haben die Unfallforscher Schadendaten aus den Jahren 2018 bis 2020 ausgewertet.

Demnach liegt in der Vollkasko-Versicherung der durchschnittliche Schadenaufwand bei reinen Stromern um 10 Prozent höher, bei Plug-in-Hybriden gar um 50 Prozent. Nach Kollisionen sind die Reparaturkosten reiner E-Autos durchschnittlich um 30 Prozent teurer.

Natürlich werden Sie sich jetzt fragen, woran das liegt. Nun, das AZT begründet die höheren Kosten vor allem mit Normen und Herstellervorgaben. Beispielsweise muss der Akku der Stromer nach Auslösung des Airbags entsorgt werden – ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Das Problem mit den Mardern

Für Autofahrer sind die bissfreudigen Tiere seit jeher ein Ärgernis – für Besitzer von Stromern erst recht. Laut AZT kann ein vom Marder angebissenes Hochvolt-Kabel aktuell nicht repariert werden. Deshalb muss der Kabelsatz ausgetauscht werden, was bis zu 7.000 Euro kostet.

Immerhin: Einige Automobilfirmen verwenden inzwischen spezielle Schutzummantelungen, die ausgetauscht werden können und die Reparaturkosten zumindest in diesem Fall um bis zu 97 Prozent reduzieren.

Weitere interessante Erkenntnisse

Ein weiterer Kritikpunkt der Allianz sind die Werkstätten. Deren Personal sei oftmals noch nicht ausreichend qualifiziert, um vor allem schwere Schäden an Elektroautos zu beheben. Das wiederum führt zu einer enormen Verzögerung in der Schadensbearbeitung. Die Hersteller müssten hier standardisierte Lösungen schaffen, damit externe KFZ-Mechaniker die Schäden einfacher reparieren können, so das AZT.

Übrigens: Auch zur Brandgefahr, die in den letzten Jahren immer wieder von einigen Medien mit dramatischen Bildern hochstilisiert wurde, äußerte sich das AZT. Demnach gibt es hierzulande pro Jahr insgesamt 15.000 PKW-Brände. Der Anteil der E-Autos daran liegt laut der Studie aber bei weit unter einem Prozent.

Die Untersuchung habe gezeigt, dass es keine höhere Brandwahrscheinlichkeit bei Elektrofahrzeugen im Vergleich zu konventionellen Benzinern oder Dieselautos gebe, so das Fazit des AZT.

Wartungskosten: Deutliche Unterschiede bei Herstellern

Neben der Schadensreparatur sind die Wartungskosten ein weiterer wichtiger Faktor. Hier jedenfalls können die Stromer überzeugen. Da bei Elektroautos bekannte Verschleißteile wie etwa Zündkerzen, Ölfilter oder Zahnriemen fehlen, sind die Kosten für die Instandhaltung in der Regel günstiger als bei Verbrennern.

Das gilt natürlich nicht für alle Fabrikate. Laut einer Untersuchung des Analyse-Portals „We Predict“ liegen die Servicekosten zum Beispiel bei einem Ford Mustang Mach-E nach dreimonatigem Betrieb bei nur 93 Dollar pro Fahrzeug. Kein anderes Modell konnte hier so gut abschneiden.

Auf Platz 2 liegt laut „We Predict“ der Audi e-tron (366 Dollar), während für die Wartung des Porsche Taycan  und des Jaguar I-Pace bereits 667 bzw. 834 Dollar anfallen.

Aber welche Lehren können Sie als Anleger nun daraus ziehen?

Nun, ganz einfach: Bei der Elektromobilität gibt es noch großen Verbesserungsbedarf. Entsprechend gigantisch ist das Potenzial für Sie als Anleger, zumindest wenn Sie jetzt auf besonders innovative Unternehmen setzen.