Duolingo-Aktie: Geht der Höhenflug bald weiter?

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Ende Oktober 2023 hatte ich Ihnen die Duolingo-Aktie (WKN: A3CWBB, ISIN: US26603R1068, US-Kürzel: DUOL) zu Kursen von 140 USD erstmals vorgestellt. Seitdem legte die Aktie in der Spitze um bis zu +79 % auf 251,30 USD zu. In der letzten Woche gab es allerdings einen scharfen Rücksetzer, da der Ausblick unter den Analystenerwartungen lag. Werfen wir nochmal einen Blick auf den spannenden Wachstumswert. Für Leser, die den Wert noch nicht kennen, möchte ich zunächst das Geschäftsmodell nochmals darstellen:

Schnelles Wachstum dank innovativem Geschäftsmodell

Duolingo bietet als mobile, KI-basierte Lernplattform über seine App Kurse in 40 verschiedenen Fremdsprachen an, darunter Spanisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Portugiesisch, Japanisch und Chinesisch. Außerdem bietet Duolingo eine digitale Prüfung zur Bewertung der Sprachkenntnisse an. Bei seiner Werbung fokussiert sich das Unternehmen vor allem auf Social-Media-Plattformen wie Instagram oder TikTok, wo sich die App auch dank der trendigen Gestaltung großer Beliebtheit erfreut. 

Die Duolingo-Plattform ermöglicht es jedem, kostenlos Sprachen zu lernen, aber man kann auch 7 USD pro Monat für einen Premium-Service bezahlen, der Werbung entfernt, Offline-Zugriff und zahlreiche Zusatzfunktionen bietet. Dieses innovative Freemium-Geschäftsmodell funktioniert bestens und beschert dem Unternehmen starkes Wachstum.

Rascher Aufstieg zur weltweit beliebtesten Sprachlern-App

Duolingo gibt an, dass bereits mehr als 88,4 Mio. monatliche Nutzer aktiv Sprachen auf seiner Plattform lernen, rund +46 % mehr als noch vor einem Jahr. Von diesen Nutzern bezahlen bereits 6,6 Mio. für die Inhalte, das sind +57 % mehr als noch vor einem Jahr. Die App hat sich in kurzer Zeit zu einer der weltweit am öftesten heruntergeladenen Bildungs-Apps und zur weltweit beliebtesten Sprachlern-App entwickelt.

Das Unternehmen bietet daneben auch “Duolingo für Schulen” mit Funktionen, die es Lehrern beispielsweise ermöglichen, die Lernfortschritte ihrer Schüler zu überwachen. Das Unternehmen wurde im Jahr 2011 in Pittsburgh in den USA gegründet, die Duolingo-Plattform ging ein Jahr später an den Start. Mittlerweile ist Duolingo nicht mehr allein auf Sprachen fokussiert sondern bietet auch Musik- und Mathe Kurse an.

KI sorgt für Zukunftsfantasie: Virtueller Gesprächspartner geplant

Duolingo nutzt Künstliche Intelligenz (KI) bereits heute, um Nutzer mit den für sie am relevantesten Lerninhalte zu trainieren. Doch die Zukunft hält noch einiges an Potenzial bereit. So arbeitet Duolingo offenbar an einem KI-basierten virtuellen Gesprächspartner, mit dem sich ein Nutzer dann auf seinem Lern-Niveau unterhalten kann. Dies würde wohl einen Durchbruch beim Sprachen lernen markieren, denn dann wären Fremdsprachen-LehrerInnen wohl mehr oder weniger überflüssig.

Starkes, überproportionales Gewinnwachstum erwartet

In den letzten drei Jahren stiegen die Umsätze im Schnitt um +47 %. Gewinne schreibt das Unternehmen erst seit kurzem. Im 1. Quartal 2024 wurde ein Umsatzplus von +45 % auf 167,6 Mio. USD erzielt sowie ein Gewinn von 0,57 USD. Die Analystenschätzungen von 165,7 Mio. USD Umsatz und 0,26 USD Gewinn je Aktie wurden damit klar übertroffen. Für 2024 rechnen Analysten mit einem Umsatzwachstum von +37 % auf 733 Mio. USD sowie mit einem Gewinn je Aktie von 1,45 USD (+314 %) je Aktie. Für 2025 werden bei 935 Mio. USD Umsatz (+28 %) und 2,62 USD (+81 %) Gewinn je Aktie erwartet.

Aktie seit Anfang 2022 im Aufwärtstrend

Jahreschart DUOL-Aktie, Quelle: Aktien Screener

Die Aktie befindet sich seit Anfang 2022 in einem Aufwärtstrend. Auch das Großanlegerinteresse an der Aktie ist hoch. Seit fünf Quartalen steigen die von Großanlegern wie Fonds und Investmenthäusern gehaltenen Anteile.

Glänzendes Geschäftsmodell kommt bei den Usern an

Dank Freemium-Geschäftsmodell gelingt der innovativen App ein starkes Nutzerwachstum. Haben sich die User erst einmal an die Plattform gewöhnt, so steigt die Bereitschaft für zusätzliche Funktionen Geld zu bezahlen. Das Unternehmen dürfte in den kommenden Jahren stark wachsen und ist auch ein potenzieller Übernahmekandidat für größere Internetkonzerne, die das Unternehmen allerdings wohl nur mit einem sehr hohen Kursaufschlag erfolgreich kaufen könnten. Für Neueinstiege sollten Stärkesignale abgewartet werden.