Warum Walmart ein Ass im Ärmel hat

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Der indische Onlineversandhändler Flipkart wird auch als das Amazon Indiens mit einem enormen Entwicklungspotenzial bezeichnet. Direkte Investitionen sind aktuell aber nur über einen Umweg möglich, weil Flipkart noch nicht an der Börse notiert ist. Wollen Sie den „Umweg“ kennenlernen? Es lohnt sich…

Indien zählt insgesamt 1,4 Milliarden Menschen und beheimatet eine der größten Volkswirtschaften der Welt. In den kommenden Jahren könnte sich Indien sogar zur zweitgrößten Volkswirtschaft nach China entwickeln. Das asiatische Land ist dabei, sich zu einer wirtschaftlichen Großmacht zu mausern. Die Wachstumsraten sind bereits beachtlich, und da ist noch Luft nach oben. Das gilt auch für die Digitalisierung, die in den letzten Jahren eher stiefmütterlich behandelt wurde.

Es ist eigentlich ein Wunder, dass Flipkart als indischer Onlineversandhändler nach eigenen Angaben bereits 350 Millionen Nutzer hat, denn 90 Prozent des Handels findet aktuell in Indien noch in kleinen Läden statt. Langsam zeichnet sich jedoch ein Wandel ab.

Flipkart gibt in Indien Gas: Was das mit Walmart zu tun hat

Flipkart könnte jetzt gleich doppelt profitieren: zum einen vom positiven Trend der indischen Wirtschaft und zum anderen vom Digitalisierungsschub durch Corona. Laut einer Prognose von Bain & Company könnten im Jahr 2025 bis zu 350 Millionen Einwohner des Landes regelmäßig online shoppen. Momentan seien es nur 100 Millionen. Die Verbraucher könnten künftig pro Jahr mehr als 100 Milliarden Dollar online ausgeben.

Das riecht nach einer lukrativen Investmentchance, aber Flipkart ist noch nicht an der Börse notiert. Es ist also momentan nicht möglich, direkt in Flipkart zu investieren. Investoren könnten jedoch den Umweg über Walmart wählen, denn der amerikanische Handelsgigant hat 77 Prozent von Flipkart übernommen. Deshalb gilt: Wer Walmart kauft, kauft Flipkart.

Sie sind skeptisch, weil eine Investition in die über 100 Jahre alte Supermarktkette für Sie nicht nach einem guten Geschäft aussieht? Schauen Sie einfach genauer hin, denn Walmart ist längst nicht so verstaubt wie es auf den ersten Blick scheint.

Spannende Digitalisierungs-Ideen

Der Handelsriese ist 400 Milliarden US-Dollar wert und mit mehr als 10.000 Läden und 2 Millionen Mitarbeitern in zahlreichen Ländern vertreten. Zudem richtet Walmart verstärkt den Fokus auf die Digitalisierung des Unternehmens. Seit kurzem gibt es beispielsweise Walmart Plus, ein Modell, das mit Amazon Prime vergleichbar ist.

Kunden zahlen eine monatliche Abogebühr und erhalten im Gegenzug kostenlose Lieferungen sowie Rabatt auf Benzin an Walmart-Tankstellen. Walmart Plus ist gut angelaufen, in Insiderkreisen heißt es bereits, dass gegenüber Amazon Prime Marktanteile gewonnen werden.

Darüber hinaus bietet Walmart seit kurzem auch einen Logistik-Service an, der ähnlich wie bei Amazon die Lagerung und den Versand für die Händler übernimmt.

Und last but not least verspricht das Werbegeschäft Erfolg. Walmart plant, in den USA in die TOP 10 der Werbeplattformen zu kommen. Dafür sollen zum einen Online-Werbeanzeigen verkauft und zum anderen Displays in den Geschäften vermietet werden.

Bei diesen Digitalisierungs-Ideen sollte Walmart auf keinen Fall mehr als antiquierte Supermarktkette gesehen werden. Interessant für Anlegerinnen und Anleger ist auch die günstige Bewertung mit einem KGV von 25 sowie ein stabiles, durchschnittliches Wachstum von 3 Prozent.

Fazit: Walmart-Aktien sind solide und zu einem fairen Preis erhältlich. Flipkart ist der Joker in diesem Paket.