Nike präsentiert starke Quartalsbilanz

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Die ganze Welt ächzt unter der Coronakrise. Die Börse rauscht seit Wochen in den Keller, kleinere Betriebe fürchten um ihre Existenz, Großkonzerne streichen ihre Prognosen zusammen und Regierungen legen milliardenschwere Hilfsprogramme auf.

Zu den wenigen Profiteuren der aktuellen Situation zählen Supermarktketten, Pharmakonzerne, die an Wirkstoffen gegen das Virus forschen, Hersteller von Hygieneartikeln sowie Unternehmen, die sich auf Medizintechnik spezialisiert haben und nun einer weltweit erhöhten Nachfrage nach intensivmedizinischen Betreuungsmöglichkeiten gegenüberstehen.

Nike meldet überraschend gute Quartalszahlen

Doch in dieser Woche konnte auch ein Unternehmen für einen Lichtblick sorgen, von dem man es erst einmal nicht erwartet hätte: Nike. Für sein drittes Geschäftsquartal hat der US-Sportartikelhersteller überraschend gute Zahlen vorgelegt und damit die Erwartungen von Anlegern und Analysten deutlich übertroffen.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legten die Erlöse um 5 Prozentpunkte zu auf 10,1 Milliarden US-Dollar – Beobachter hatten lediglich mit einem Umsatz in Höhe von 9,8 Milliarden Dollar gerechnet. Dass der Nettogewinn parallel um 23 Prozent zurückging auf 847 Millionen Dollar hatte keine Auswirkungen auf die Euphorie der Anleger, denn dieser Rückgang war in erster Linie auf einmalige Sondereffekte zurückzuführen und somit bereits erwartet worden.

Nike Aktie deutlich im Plus

Die Aktie schoss am Dienstag bereits vor Bekanntgabe der Zahlen in die Höhe – es war der Tag, an dem die Märkte weltweit einen Sprung nach oben machten nach ihrem wochenlangen Abwärtstaumel. Doch gestützt durch die guten Zahlen konnte die Nike Aktie auch nachbörslich noch einmal um fast 10 Prozentpunkte zulegen.

Die Sache hat allerdings einen Haken. Das dritte Geschäftsquartal umfasst bei Nike den Zeitraum von Dezember bis Ende Februar. Anfang des Jahres waren die Einschränkungen durch Filialschließungen in China zwar bereits spürbar, hier verzeichnete Nike einen Nachfrageeinbruch und ein Umsatzminus von 4 Prozent – zum ersten Mal nach 22 Quartalen mit starken Wachstumsraten in Folge.

Doch die drastischen weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie schlagen erst seit Anfang März voll durch. Während sich die Lage in China allmählich wieder etwas entspannt, befindet sich nun der Rest der Welt im Ausnahmezustand, insbesondere in Europa und Nordamerika geht zeitweise gar nichts mehr.

Klarheit erst mit nächstem Quartalsbericht

Wie stark die Coronakrise auch Nike treffen wird, zeigt sich also wohl erst mit den kommenden Zahlen für das derzeit noch laufende Geschäftsquartal. Der deutsche Nike-Rivale Adidas hat bereits angekündigt, ab April vorerst keine Miete mehr für seine geschlossenen Ladengeschäfte mehr zahlen zu wollen.

Die Absage der wichtigsten europäischen Fußballligen sowie die Verschiebung der Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Spiele treffen die Sportartikelhersteller hart. Nike und Adidas sind die größten Ausstatter von Mannschaften und Einzelsportlern und verzeichnen neben Sponsoringverträgen Einnahmen durch den Verkauf begleitender Merchandise-Artikel im Kontext internationaler Großevents.