Dollar General –Lieferkettenprobleme drücken den Gewinn

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Die im östlichen US-Bundesstaat Tennessee beheimatete Warenhauskette Dollar General vermeldet in den Quartalszahlen zwar steigenden Umsatz und Gewinn, doch der Gewinn bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Zudem wird der Ausblick nach unten korrigiert.

Wachstum durch Expansion

Im am 28. Oktober 2022 abgeschlossenen dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022 gelang es Dollar General, den Umsatz im Vorjahresvergleich um 11,1 Prozent auf 9,46 Milliarden US-Dollar zu steigern. Damit wurden die durchschnittlichen Erwartungen der Marktanalysten von 9,43 Milliarden Dollar leicht übertroffen. Ein wichtiger Wachstumstreiber war die Eröffnung von 734 neuen Geschäften (bei gleichzeitiger Schließung von 46 Läden). Der flächenbereinigte Umsatz erhöhte sich um 6,8 Prozent.

Das größte Wachstum gab es bei der für Dollar General wichtigsten Warenkategorie, den Konsumgütern. Deren Umsatz expandierte gegenüber dem Vorjahr um 14,3 Prozent auf 7,66 Milliarden Dollar. Haushaltsgüter verbuchten einen um 4,2 Prozent auf 574,4 Millionen Dollar gesteigerten Umsatz, bei saisonalen Produkten betrug das Plus 3,2 Prozent auf 942,8 Millionen Dollar. Deutlich schlechter als ein Jahr zuvor lief es bei Kleidung mit einem Umsatzrückgang um 18,8 Prozent auf 282,8 Millionen Dollar.

Höhere Distributions- und Transportkosten beeinträchtigen Gewinn

Auch bei den Gewinnzahlen gelang Dollar General eine Steigerung gegenüber den Vorjahreswerten, allerdings sorgten interne Lieferkettenprobleme für geringere Zuwächse als erhofft. So stiegen der Betriebsgewinn um 10,5 Prozent auf 735,5 Millionen Dollar und das Nettoeinkommen um 8 Prozent auf 526,2 Millionen Dollar. Der verwässerte Gewinn je Aktie lag mit 2,33 Dollar um 25 Cent höher als ein Jahr zuvor. Experten hatten allerdings mit einem erheblich höheren Wert von im Schnitt 2,54 Dollar gerechnet.

Dass dieser verfehlt wurde, erklärt Unternehmenschef Jeff Owen neben dem generell gestiegenen Kostendruck vor allem mit unerwarteten Verzögerungen in der internen Lieferkette, weil man nicht schnell genug ausreichend temporären Lagerplatz für das Inventar habe erwerben können. Dies habe zu höheren Distributions- und Transportkosten geführt, was laut Owen aber eine vorübergehende Problematik bleiben soll.

Die Quartalsdividende bleibt stabil bei 0,55 Dollar und soll am 17. Januar 2023 an die Aktionäre ausgezahlt werden.

Gesenkter Ausblick verschreckt die Anleger

Vor allem angesichts der Probleme mit der internen Lieferkette – die im vierten Quartal in abgeschwächter Form weiterhin bestehen werden – senkt das Management von Dollar General den Gewinnausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2022 deutlich. Demnach soll der verwässerte Gewinn je Aktie im Gesamtjahr nur noch um 7 bis 8 Prozent über dem Vorjahreswert liegen anstatt der bisher anvisierten 12 bis 14 Prozent.

Besser sieht es immerhin beim flächenbereinigten Umsatz aus, bei dem nun ein Wachstum am oberen Ende der zuvor benannten Spanne von 4 bis 4,5 Prozent das Ziel ist. Insgesamt sollen die Umsätze um 11 Prozent steigen. Die Anleger reagieren auf den niedrigeren Gewinn und die gesenkte Prognose wenig erfreut und lassen die Dollar General-Aktie zunächst um bis zu 9 Prozent auf 222 Euro sinken. Danach erholte sie sich wieder etwas und liegt im frühen deutschen Nachmittagshandel bei 230 Euro nur noch mit 5 Prozent im Minus.