Die Lüge der sinkenden Inflation!

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Haben Sie es auch gehört? Die Inflation sinkt in Deutschland! Nur noch 2,1 Prozent im Vergleich zum April 2024. Im März lag die Inflation bei 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Da können wir alle jetzt ja richtig aufatmen – so wie diese Meldung gefeiert wird.

Aus diesem Anlass muss ich kurz eine Anekdote loswerden, was ich letztens beim Autofahren auf BR24 hören durfte. Da gab es auch die Nachricht, dass die Inflation gesunken ist im Vergleich zum Vorjahresmonat. Allerdings wurde diese Meldung derart aufgerundet, dass hier tatsächlich verkündet wurde, dass das Leben günstiger werden würde!

Schließlich sinkt doch die Inflation. Da müssen die Preise doch ganz klar fallen… Das war schon beeindruckend, welche Verschwörungstheorien da über den Äther geschickt wurden. Inflation fällt = wir haben mir Geld zum Leben.

Das ist in etwa so, wie wenn Sie ein Loch in ihrem Geldbeutel haben, aus dem konstant Geld herausfällt. Und dann machen Sie das Loch ein wenig kleiner. Dann verlieren Sie immer noch Geld, nur eben etwas weniger.

Rezession! Wir brauchen eine Rezession! Also, ob wir das wirklich brauchen, sei einmal dahin gestellt. Aber wenn wir wirklich rückläufige Preise sehen wollen, geht das nicht anders. Weniger Inflation bedeutet nur, dass die Preise weiterhin steigen – nur eben weniger als zuvor.

Deutsche Bank im Tageschart

Stellen Sie sich vor die Zinsen würden ins Minus rutschen und die Warenpreise günstiger werden – würde die Deutsche Bank sind dann innerhalb der letzten 1,5 Jahre im Wert verdoppeln? Wohl kaum. Geld wird weiterhin weniger Wert. Die Leute machen mehr Schulden. Wer profitiert? Die Banken.

(Quelle: Aktienscreener.com)

Deshalb werden auch in den großen Städten die Wohnungen oder Häuser nicht günstiger. Anekdote Nummer 2: Ich habe vor gut einem Jahr bei der Besichtigung eines Kindergartens eine alte Bekannte wiedergetroffen. Die hat mir stolz erzählt, dass sie jetzt ein Haus gefunden, nur wenige Minuten weg von besagtem Kindergarten. Kaufpreis 1,7 Millionen Euro. Dass die bei diesem Schnäppchen nicht gleich die ganze Häuserreihe gekauft haben, wundert mich immer noch…

Aber mal ernsthaft: Wohin soll das denn alles führen? Wie viele Generationen sollen so ein Haus abbezahlen? Klar, die Mieten sind hoch. Wer günstig ein Haus finanzieren kann, schafft es vielleicht, dass die monatliche Belastung niedriger ist als die Miete. Doch nach 10 oder 15 Jahren, wenn die Zinsbindung aufhört – dann müssen Sie Glück haben, dass Sie das Haus weiterhin abzahlen können. Sollten die Zinsen gerade hoch stehen, verpufft der Plan und das Haus muss verkauft werden.

Dazu ein Tipp: Wenn Sie einen Kredit über 15 Jahre laufen lassen, haben Sie ab dem 10. Jahr das Recht neu zu finanzieren. Sollte also nach 10 oder 12 Jahren der Zins gerade gut stehen, müssen Sie zugreifen, um nicht zu riskieren, dass nach 15 Jahren ein höherer Zins Ihnen Ihre Finanzierung zerstört.