Villeroy & Boch: Dividendenperle aus dem deutschen Nebenwertebereich

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Am vergangenen Freitag hat Villeroy & Boch im Rahmen der laufenden Berichtssaison seine Zahlen zum ersten Geschäftsquartal des laufenden Jahres veröffentlicht.

Werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf das traditionsreiche Unternehmen:

Über 270 Jahre Keramik-Tradition und dennoch modern

Villeroy & Boch ist ein Keramikhersteller, dessen Ursprung im Jahr 1748 liegt. Der Hauptsitz liegt im saarländi­schen Mettlach, in einem in der Französischen Revolution aufgegebenen alten Kloster.

Produktionsstätten gibt es heute insgesamt 13, verteilt innerhalb Europas und in Asien. Denn die Produkte von Villeroy & Boch sind international gefragt und werden inzwischen in rund 125 Ländern vertrieben.

Das Produktsortiment umfasst neben Geschirr für den Privathaushalt und den Hotel-/Gaststättenbereich Glas, Besteck, Tisch- und Küchentextilien sowie Sanitärkeramik, Küchenspülen und -armaturen aus Keramik, Badmöbel, Badewannen, Whirlpools, Armaturen und verschiedenes Zubehör sowie Sauna- und SPA-Einrichtungen und andere Accessoires.

Zahlen zum ersten Geschäftsquartal überzeugen

Im ersten Geschäftsquartal des laufenden Jahres erwirtschaftete Villeroy & Boch einen Umsatz von 248,5 Mio. Euro und steigerte diesen somit verglichen mit dem Vorjahr um 11,3%.

Das Unternehmen profitiert eigenen Angaben zufolge nach wie vor vom anhaltend hohen Trend zu Renovierungen oder Neuausstattungen von Häusern und Bädern oder einfach einer Verschönerung des Wohnumfelds.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg im Q1 auf 20,4 Mio. Euro nach 18,6 Mio. Euro im Vorjahr. Es wurde innerhalb aller Geschäftsfelder ein Umsatzwachstum erreicht.

Einzige Sorge des Villeroy & Boch-Vorstandes:

Die Risiken in der Energieversorgung sowie die erhöhten Energiepreise. So sehe sich der Konzern aktuell vor allem mit außerordentlich hohen Steigerungen der Gas- und Stromkosten konfrontiert und noch dazu mit Preiserhöhungen in den Bereichen Verpackung, Frachten und bei Rohstoffen.

Man habe im ersten Quartal bereits Preise nach oben anpassen müssen. Auch könne der Konzern nicht ausschließen, Kostensteigerungen künftig an seine Kunden weitergeben zu müssen.

Attraktive Dividende

Der Keramikhersteller wird seinen Stammaktionären 0,95 Euro Dividende (Vorjahr: 0,50 Euro) pro Anteilsschein für das zurückliegende Geschäftsjahr 2021 ausschütten.

Vorzugsaktionäre des Konzerns erhalten 1,00 Euro (Vorjahr: 0,55 Euro) je Aktie. Somit hat Villeroy & Boch die Dividende im Vergleich zum Vorjahr um rund 82% (Vorzugsaktien) angehoben.

Unterm Strich eine funkelnde Dividendenperle (rund 3,9% Dividendenrendite) aus dem Nebenwertebereich, die noch dazu mit ihren Geschäftszahlen sowie einem traditionsreichen Geschäftsmodell überzeugt. Immerhin hat der Keramikhersteller im abgelaufenen Geschäftsjahr eigenen Angaben zufolge den höchsten Gewinn vor Zinsen und Steuern seit seinem Börsengang im Jahr 1990 erzielt. Im laufenden Geschäftsjahr rechne man mit einem Umsatzplus von 5 bis 6%.