Varta trotzt der Krise

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Der kriselnde Batteriehersteller Varta hatte, nach einer wahren Serie von Prognoserücknahmen, gegen Ende der vergangenen Woche bekannt gegeben, im kommenden Jahr auf eine Belebung seiner Geschäftstätigkeit zu hoffen. Dann soll der Umsatz wieder mindestens 900 Millionen Euro erreichen.

Im Vergleich zu den für 2023 erwarteten 820 Millionen Euro wäre das eine Zunahme um rund 10 Prozent. Treiber des Umsatzwachstums sind Angabe gemäß Energiespeichersysteme und eine Erholung bei den zuletzt stark enttäuschenden Lithium-Ionen-Produkten genannt.

Aktie im Aufwind

Die gebeutelten Anleger reagierten daraufhin entzückt und trieben die Varta-Aktie im wöchentlichen Handelsverlauf um 5 Prozent auf 21,67 Euro nach oben. Damit befindet sich das Papier im börslichen Niemandsland: Weit entfernt sowohl von den Tiefstständen aus dem Juni mit 14 Euro, also auch von den Zwölfmonatshöchstständen vom vorigen November, als die Aktie noch bei 34 Euro notierte.

Auslöser für den Optimismus waren gute Quartalsahlen. So lagen die Umsätze im dritten Quartal bei etwa 215 Millionen Euro, das um Einmaleffekte bereinigte EBITDA wurde mit 29,4 Millionen Euro angegeben. Umsatzseitig entspricht dies einem Zuwachs von rund 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, ergebnisseitig ist Varta damit wieder in der Gewinnzone angekommen, nachdem im Vorjahr noch leichte Verluste erwirtschaftet worden waren.

Fehler des Managements

Was uns natürlich zu der Frage bringt, was denn eigentlich der Auslöser für die schwachen Zahlen des letzten Jahres war. In die Schieflage ist der Batteriehersteller eigentlich durch Managementfehler und eine falsche Markteinschätzungen geraten. Insbesondere die Nachfrage nach kleinen Knopfzellen für kabellose Kopfhörer wurde vom Vorstand des in Ellwangen im Osten Baden-Württembergs ansässigen Konzerns völlig überschätzt.

Sie werden sich nun fragen, ob nun wieder alles in Butter ist. Ich wäre da vorerst noch skeptisch. Denn zum einen ist der Konkurrenzdruck nach wie vor gegeben, zum anderen ist die Nachfrage in der Unterhaltungselektronik weiterhin rückläufig.

Noch Skepsis

Vor allzu überhasteten Kaufentscheidungen würde ich Sie also warnen. Dies sieht auch der Vorstandssprecher Markus Hackstein so, wenn man zwischen den Zeilen liest. Zumindest interpretiere ich die Aussage, dass hinter Varta eine „herausfordernde Zeit“ und vor Varta „noch viel Arbeit“ liegt.