UBS: Ist der neue Banken-Gigant eine globale Gefahr?

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Als die Credit Suisse im März in Schieflage geraten war, musste schnell eine Lösung her. Letztendlich übernahm die Schweizer UBS den angeschlagenen Mitbewerber. Zudem hatte die Schweiz Garantien für mehr als 100 Milliarden Euro übernommen. Darüber hinaus waren die Aktionäre der Credit Suisse weitgehend enteignet worden.

Die Übernahme stieß allgemein auf Kritik. Die Taz stellte das „neue Monster am Finanzmarkt“ vor. „Ein Zombie ist weg, doch ein Monster entsteht“, schrieb die Neue Zürcher Zeitung. Als „Skandal“ bezeichnete der Schweizer Tages-Anzeiger die Übernahme.

Tatsächlich könnte die Rettung neue Probleme schaffen und langfristig zur globalen Gefahr werden, weil die neue UBS für die Schweiz eigentlich zu groß ist. Die Bilanzsumme entspricht laut tagesschau.de mehr als dem doppelten Bruttoinlandsprodukt ihres Heimatlandes. Ein Gewicht, das weltweit einmalig ist.

Schweizer Staat kann kein Sicherheitsnetz bieten

Die neue Bank ist ein Gigant, der auf keinen Fall in eine Krise schlingern darf, denn die Schweiz könnte der UBS keine rettende Hand anbieten. Selbst eine Absicherung mit Krediten würde nicht funktionieren.

Aus Erfahrung wissen wir: Krisen können aus dem Nichts auftauchen. In diesem Fall wäre der Schweizer Staat mit der Rettung der UBS überfordert. Eine europäische Lösung müsste her. Dann stünden die Länder im Fokus, in denen die UBS Geschäfte betreibt. Deutschland würde dann zu den ersten Ansprechpartnern zählen, da die Europa-Zentrale der UBS in Frankfurt am Main steht.

Nach der Lehman-Pleite vor 15 Jahren waren viele große, systemrelevante Banken zu Sanierungsfällen geworden und konnten nur noch mit staatlicher Hilfe gerettet werden. Man sprach von „too big to fail“, was übersetzt so viel bedeutet wie „zu groß zum Scheitern“.

Im Gabler Bankenlexikon werden als „too big to fail“ Marktteilnehmer bezeichnet, deren Insolvenz derart gravierende negative Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft haben würde, dass deren Ausfall – insbesondere durch staatliche Eingriffe – zu verhindern ist.

“Too big to fail” wird es immer geben

In Zukunft sollte es Rettungen wegen „too big to fail“ nicht mehr geben, weil dadurch die Börsen abstürzten und Deutschland in eine Rezession abrutschte. Deshalb wurde die Bankenaufsicht verschärft, aber „too big to fail“ ist nicht vom Tisch. In einer global vernetzten Wirtschaft mit global vernetzten Unternehmen müsse es auch global aktive Banken geben. Und die seien zwangsläufig so groß, dass sie im Falle des Scheiterns zum ernsten systemischen Problem würden, erklärt Florian Heide, Direktor des Leibniz Zentrums für Finanzmarktstabilität, auf tagesschau.de.

In Europa wurden beispielsweise mit „Basel 3“ deutlich höhere Eigenkapitalquoten vorgeschrieben. Mit dieser Reserve soll die Bank, wenn nötig, Verluste ausgleichen können, aber Eigenkapital ist nicht unbedingt Bargeld. In den meisten Fällen stehen dem Eigenkapital Wertpapiere gegenüber und diese können wertlos werden. Anfang des Jahres war die Silicon Valley Bank in die Bredouille geraten, weil Wertpapiere schlagartig an Wert verloren hatten. Das Eigenkapital war quasi über Nacht vernichtet worden.

Was Sie jetzt tun sollten

Totalverluste über Nacht – damit muss in der Finanzwelt leider immer gerechnet werden, aber Sie können vorsorgen. Empfehlungen bekommen Sie in Sicheres Geld, einem Beratungsdienst für kritische Anleger, die aktiven Vermögensschutz wollen. Leserinnen und Leser konnten in den letzten zwei Jahren trotz schwerer Krise ihr Vermögen schützen und mehren. Sie könnten schon bald ebenfalls zu diesem ausgesuchten Kreis von Anlegerinnen und Anlegern gehören.