ThyssenKrupp-Aktie weiter im Aufwind
Rüstungsaktien bleiben die Top-Performer am deutschen Aktienmarkt. Dieser Boom hat auch die Aktie von ThyssenKrupp beflügelt. Die Marine-Sparte des Traditionskonzerns hat ebenfalls volle Auftragsbücher und soll zudem noch in diesem Jahr an die Börse gebracht werden.
Für Schlagzeilen sorgte das Unternehmen mit den zu Wochenbeginn angekündigten Umbauplänen. Der MDAX-Titel, eine der momentumstärksten deutschen Aktien, hat weiteres Aufwärtspotenzial.
ThyssenKrupp-Aktie feiert ein eindrucksvolles Comeback
Das Traditionsunternehmen aus Essen ist ein global agierender, diversifizierter Industriekonzern. Neben dem Stahlgeschäft, Schmiede- und Automobiltechnik und der Mehrheitsbeteiligung an Nucera (Elektrolyse-Technologie) zählt mit ThyssenKrupp Marine Systems unter anderem auch ein weltweit führender Hersteller von U-Booten, Marineschiffen und -elektronik zum Konzern.
Die Aktie, die seit längerer Zeit nur noch im MDAX gelistet ist, befand sich über viele Jahre auf Talfahrt, feiert seit einigen Monaten aber ein eindrucksvolles Comeback. Verantwortlich dafür ist insbesondere die Marine-Tochter, die vor dem Hintergrund steigender Rüstungsausgaben einen Auftragsboom erlebt.
Auch Rheinmetall hatte Interesse an einem Kauf der Marine-Sparte von ThyssenKrupp. Mittlerweile verfolgt der Konzern aber andere Pläne. ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) soll noch in diesem Jahr ausgegliedert und an die Börse gebracht werden. Analysten schätzen den Wert dieses Geschäftsbereichs auf bis zu 2,3 Mrd. Euro.
Geplanter Konzernumbau sorgt für Rückenwind
Im Konglomerat ThyssenKrupp schlummert aber noch mehr an versteckten Werten. Beispiel: An der Aufzug-Sparte, die der Konzern 2020 für 17,2 Mrd. Euro an ein Konsortium aus den Beteiligungsgesellschaften Advent, Cinven und der deutschen RAG-Stiftung (ehemals Ruhrkohle) verkauft hatte, behielt ThyssenKrupp seinerzeit einen Minderheitsanteil von rund 19%.
Berichten zufolge wollen die neuen Mehrheitseigentümer TK Elevator, wie die Aufzug-Sparte inzwischen heißt, im nächsten Jahr verkaufen oder an die Börse bringen. Dabei peilen sie einen Erlös von mindestens 20 Mrd. Euro an. Für ThyssenKrupp würde das Einnahmen von mindestens 3,8 Mrd. Euro bedeuten.
Anfang dieser Woche kündigte das Unternehmen einen noch weiter reichenden Konzernumbau an. Perspektivisch will ThyssenKrupp alle Geschäftsfelder eigenständig aufstellen und den Konzern zu einer Holding umbauen, die Mehrheitsbeteiligungen an den einzelnen Sparten hält. Nach den Geschäftsbereichen Marine und Stahl sollen in den nächsten Jahren auch die Segmente Materials Services und Automotive Technology kapitalmarktfähig gemacht und in die Eigenständigkeit entlassen werden.

Quelle: www.aktienscreener.com
ThyssenKrupp ist eine der momentumstärksten deutschen Aktien
Ziel der Umbaupläne ist das Heben versteckter Werte. Angesichts eines aktuellen Börsenwerts von gerade einmal 5,7 Mrd. Euro dürfte der geplante Konzernumbau eine positive Neubewertung der Aktie zur Folge haben.
Trotz einer Verschnaufpause ist die ThyssenKrupp-Aktie weiterhin einer der momentumstärksten deutschen Werte. Nach einem Rücksetzer zog der Aktienkurs zuletzt wieder an. Die Chancen für einen baldigen Angriff auf das Jahreshoch bei knapp 11 Euro stehen gut. Darüber eröffnet sich unter charttechnischen Aspekten weiteres Aufwärtspotenzial.