ThyssenKrupp Aktie ist wieder im Rennen: Turnaround geglückt?

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Diese Aktie ist nichts für schwache Nerven: ThyssenKrupp hat an der Börse in den vergangenen Jahren eine rasante Achterbahnfahrt mit etlichen Höhen und Tiefen hingelegt.

Von rund 15 Euro im Jahr 2012 hat sich das Papier nach oben gekämpft und kostete 2015 zwischenzeitlich rund 26 Euro, ehe bis Anfang 2016 ein erneuter Absturz auf unter 14 Euro folgte. Seither hat sich die ThyssenKrupp Aktie wieder mühsam nach oben gekämpft.

In den ersten Monaten des laufenden Jahres gab es zunächst einen erneuten Rückschlag, mehrere Monate lang ging es tendenziell abwärts. Doch seit Mitte Mai startet der Kurs nun richtig durch, es ging aufwärts von knapp 22 Euro auf mittlerweile etwa 26,50 Euro – und Analysten sehen trotz des rasanten Anstiegs durchaus noch Luft nach oben.

ThyssenKrupp Aktie – beliebt bei Analysten

Gleich mehrere aktuelle Studien sehen das Kursziel bei 30 Euro, darunter auch die Deutsche Bank. Die Schweizer Credit Suisse setzt das Kursziel mit 33 Euro sogar am höchsten an. Die Mehrheit der Analysten empfiehl die ThyssenKrupp Aktie zum Kauf, nur wenige erwarten eine Kurskorrektur mit einem Fall unter die 25-Euro-Marke.

Diese neuerdings positive Bewertung hat ihre Gründe, der Stahlkonzern musste sich das Vertrauen hart erarbeiten, nachdem man jahrelang eher mit negativen Schlagzeilen aufgefallen war.

Nun aber hat man sich aufgerappelt und erfindet sich praktisch neu. ThyssenKrupp will stärker als Dienstleister wahrgenommen werden, bietet Service und Komponenten für Autohersteller und verabschiedet sich zunehmend vom klassischen Stahlgeschäft. Dieses wird ohnehin gerade mit dem des indischen Tata-Konzerns fusioniert.

Brasilien ist abgehakt

Mit großer Erleichterung wurde zudem zur Kenntnis genommen, dass das unglückselige Brasilien-Kapitel nun endgültig abgeschlossen werden konnte. Das Werk wurde verkauft, die Abschreibung dafür findet sich in der Bilanz des zweiten Quartals des laufenden Geschäftsjahres.

Das belastet zwar die Zahlen des Gesamtjahres, das voraussichtlich unterm Strich mit Verlusten abgeschlossen werden wird. Doch es überwiegt die Freude darüber, die leidigen Altlasten nun endlich zu den Akten legen zu können.

Zudem laufen die Geschäfte mittlerweile wieder rund, die Ebit-Prognose wurde gerade erst angehoben von 1,7 auf 1,8 Milliarden Euro. Sowohl volle Auftragsbücher – gerade erst wurde ein Großauftrag der Bundeswehr durch den Deutschen Bundestag freigegeben – als auch interne Sparmaßnahmen tragen dazu bei, dass ThyssenKrupp sich bei Anlegern wie Analysten wieder größerer Beliebtheit erfreut.

Seit Jahresbeginn hat die Aktie inzwischen zweistellig zugelegt und erst vergangene Woche am 11. Juli bei 27,01 Euro ihr aktuelles 52-Wochen-Hoch markiert. Das Geschäftsjahr von ThyssenKrupp endet bereits zum 30. September, ein Großteil der Bilanz steht dementsprechend schon zum jetzigen Zeitpunkt fest.