Monday.com-Aktie fackelt Kursfeuerwerk ab

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Zuletzt zog die Aktie des israelischen Unternehmens Monday.com kräftig an. Die Aktie des Workflow-Software-Anbieters schoss nach Vorlage der Geschäftszahlen um 16% in die Höhe. Damit setzt sich die jüngste Kursrally wieder fort. Auf Sicht der letzten 12 Monate kletterten die Monday.com-Papiere um beinahe 45% in die Höhe.

Monday.com – mit No Code zum Erfolg

Bevor wir auf die aktuelle Geschäftsentwicklung im Detail kommen, möchte ich Ihnen das Geschäftsmodell des israelischen Start-ups erst einmal vorstellen: Monday.com stellt mit sogenannter No-Code- oder Low-Code-Software einzelne Bausteine zur Verfügung, mit denen Unternehmen ohne beziehungsweise mit nur wenig Programmieraufwand Workflow-Prozesse und Projekte digitalisieren können. Die Einsatzbereiche sind vielfältig und können vom Marketing, der Personalverwaltung, Kundenbeziehungen oder die Softwareentwicklung betreffen.

Dabei verfügt der Konzern über renommierte Kundschaft. Sogar Großkonzerne wie Universal Mucis, Mars, Bayer oder auch die US-Armee setzten auf die Monday.com-Software.

Umsatzwachstum von 49% im ersten Quartal

Zuletzt zeigte das Unternehmen ein dynamisches Wachstum: Im zurückliegenden ersten Quartal kletterten die Umsätze um 49,6% auf 162,3 Millionen Dollar in die Höhe. Das lag 7,01 Millionen Dollar über den Konsensschätzungen.

Bemerkenswert: Die sogenannte Net Retention Rate (NRR) lag bei Kunden mit mehr als 10 Nutzern bei hohen 125%. Dabei handelt es sich um eine der wichtigsten Kennziffern in der Analyse von Subskriptions-Geschäftsmodellen.

Zum Hintergrund: Die NRR besagt, wie sich der Umsatz mit Bestandskunden im Zeitablauf verändert und wird berechnet als Umsatz der Vorperiode minus “Churn Rate” (Umsatz, der durch Kundenverluste oder geringere Preise fehlt) zuzüglich der “Expansion Rate” (zusätzlicher Umsatz mit diesen Kunden durch Nutzungssteigerung, Upsell, Preiserhöhungen).

NRR-Werte über 100% bedeuten ein Wachstum des Umsatzes mit der Bestandskundschaft und sind gleichzeitig ein Hinweis auf hohe Kundenzufriedenheit.

Großkunden gewinnen an Bedeutung

Deutlich nach oben ging es auch bei der Anzahl der Großkunden, die mehr als 50.000 Dollar an Jahresumsatz generieren: Im Jahresvergleich konnten 723 neue Kunden in dieser Kategorie gewonnen werden (+75%). Damit ist die Zahl der Großkunden bei Monday.com auf 1.683 angestiegen. Darunter finden sich namhafte Adressen wie BBC, Carrefour oder auch der Fitnessbike-Hersteller Peloton. Inzwischen nutzen 59% der Fortune 500-Unternehmen die Software des Unternehmens.

Ausgeglichenes operatives Ergebnis erreicht

Auch bei der Gewinnentwicklung macht der Konzern Fortschritte: Auf bereinigter Basis erreichte Monday.com zum Jahresstart ein ausgeglichenes Ergebnis, nachdem die Marge im Vorjahresquartal noch bei -40% lag. Unter dem Strich stand ein bereinigter Gewinn von 15 Cents pro Aktie in den Büchern, was deutlich über den Erwartungen lag. Zum Vergleich: Die Wallstreet-Analysten rechneten mit einem Verlust von 29 Cent je Aktie.

Gewinnschwelle soll früher erreicht werden

Für das gesamte Geschäftsjahr 2023 stellt das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 702 bis 706 Millionen Dollar in Aussicht. Das entspricht einem Umsatzwachstum von +35% bis 36%. Zugleich erwartet der Finanzchef Eliran Glazer, dass bereits 2023 auf bereinigter Basis die Gewinnschwelle erreicht werden soll. Das ist immerhin zwei Jahre früher als bisher erwartet.

Fazit: Die Zahlen des Workflow-Spezialisten Monday.com lagen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn über den Erwartungen. Auch die angehobene Prognose macht deutlich, dass sich der Konzern weiter auf einem klaren Wachstumspfad befindet. Die Anleger honorieren dies und haben für einen kräftigen Kursanstieg gesorgt. Mittlerweile liegt der Börsenwert des Softwareunternehmens wieder bei rund 7,3 Milliarden Dollar.