SMA Solar-Aktie klettert auf Zweijahreshoch

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Nachdem der deutsche Solarkonzern in den zurückliegenden Jahren öfter mit zurechtgestutzten Prognosen auffiel, zeigt sich das Unternehmen derzeit erstaunlich robust. Laut Firmenboss Jürgen Reinert erlebt der Konzern derzeit einen Solarboom wie noch nie. Deutlich niedrigere Kosten, ein höheres Bewusstsein für den Klimawandel und ehrgeizige Ausbauziele der Politik sorgten zuletzt für kräftigen Rückenwind.

Das macht sich auch im Aktienkurs bemerkbar. Im Börsenjahr 2022 liegen die Papiere von SMA Solar beinahe 80% in der Gewinnzone und haben damit den breiten Aktienmarkt deutlich abgehängt. Zum Vergleich: Der deutsche TEC-DAX, in dem auch die SMA-Aktie enthalten ist, verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Wertverlust von 21%.

SMA Solar – Spezialist für Solarwechselrichter….

SMA Solar entwickelt, produziert und vertreibt Komponenten für die Photovoltaikindustrie. Die Unternehmensgruppe konzentriert sich dabei auf die Herstellung von Solarwechselrichtern. Diese werden benötigt, um den aus Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, der ins Stromnetz eingespeist werden kann.

Das Angebotsspektrum ist dabei nicht auf einzelne Modultypen oder Leistungsgrößen beschränkt, sondern an sämtliche auf dem Markt erhältliche Typen anpassbar. Neben Wechselrichtern für netzgekoppelte Anwendungen werden auch Wechselrichter für den Insel- und Backup-Betrieb angeboten. Zum Portfolio gehören außerdem Produkte zur Überwachung und zum Energiemanagement von PV-Anlagen.

….mit Umsatzrückgang in den ersten neun Monaten

In den ersten neun Monaten gingen bei SMA Solar 724,1 Millionen Euro an Umsatz durch die Bücher, was einem Rückgang um 2,7% zum Vorjahr entspricht. Die anhaltenden Lieferkettenprobleme und der Chipmangel belasten die Zahlen von SMA Solar in der ersten Jahreshälfte. Zudem machten sich zuletzt Projektverschiebungen negativ bemerkbar.

Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sank bei den Münchenern im Gegenzug um 5,1% auf 50,2 Millionen Euro. Das Konzernergebnis ging von 15,3 auf 11,0 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis je Aktie lag entsprechend bei 0,32 Euro (Q1–Q3 2021: 0,44 Euro).

Verdopplung der Produktionskapazitäten geplant

Die hohe Nachfrage spiegelt sich derzeit noch nicht in der Geschäftsentwicklung wider. Zwar sind die Auftragsbücher prall gefüllt und laut Aussagen des Firmenchefs Reinert könnte der Konzern das Zwei- bis Dreifache produzieren. Um die hohe Nachfrage zu bedienen, baut SMA Solar an seinem Standort im nordhessischen Niestetal eine neue Fabrik. Dadurch soll die Produktionskapazität bis zum Jahr 2024 auf 40 Gigawatt beinahe verdoppelt werden.

Der Baubeginn ist für Ende des Jahres geplant, 200 Arbeitsplätze sollen dadurch entstehen. Mit der Investition will SMA Solar Lieferketten sichern und eine größere Unabhängigkeit gewinnen.

Optimistisch für das Schlussquartal

Unterdessen zeigt sich die Konzernführung optimistisch und hält an den Ende Oktober angehobenen Jahreszielen fest. Demnach wird ein Umsatz in der Spanne zwischen 975 Millionen Euro bis 1,050 Milliarden Euro erwartet (vormals: 900 Mio. Euro bis 1,050 Mrd. Euro). Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) soll bei 60 Millionen Euro bis 75 Millionen Euro liegen (vormals: 10 Mio. Euro bis 60 Mio. Euro).

Für das nächste Jahr rechnet der Solarwechselrichter-Produzent mit einer „deutlichen Verbesserung der Gesamtsituation“ und einem „profitablen Umsatzwachstum“. Das scheinen die Anleger bereits vorwegzunehmen. Mit einer Marktkapitalisierung von 2,34 Milliarden Euro ist der Börsenwert zuletzt auf das höchste Niveau der vergangenen zwei Jahre gestiegen.