Siemens Energy-Aktie: Absturz geht weiter
Nach der deutlichen Gewinnwarnung Ende vergangener Woche hat die Siemens Energy-Aktie nicht nur einen gigantischen Tagesverlust am Freitag zu verkraften – auch in der neuen Woche geht es für das Papier weiter in den Keller.
Mit einem Minus von knapp 5 Prozent heute (Stand: 26.06., ca. 14 Uhr) und einem Kursverlust in den letzten beiden Handelstagen von gut 40 Prozent, ist der Titel von Siemens Energy derzeit der mit Abstand größte Verlierer im DAX. Die Analysten setzten nun Reihenweise neue Kursziele an.
Siemens Energy schockiert Anleger und Analysten
Eine Gewinnwarnung oder unvorhergesehene Kosten sind immer ein Ärgernis für Unternehmen und Aktionäre. Doch bei Siemens Energy sind es zum einen die Dimensionen, die vergangene Woche schockiert haben: Auf einen Schlag zusätzliche Kosten von mehr als 1 Milliarde Euro im laufenden Geschäftsjahr auszurufen, ist kein alltäglicher Schritt – das Ausmaß war dann schon überraschend.
Zum anderen sind die zusätzlichen Kosten nicht zwingend Einmalaufwendungen. Die Probleme bei Gamesa sind zum Teil qualitativer Art, hier wird es in den kommenden Quartalen vielleicht gar nicht besser aussehen. Die letzte Woche hat gezeigt: Prognosen von Siemens Energy sind augenblicklich nicht besonders viel wert.
Analysten senken die Kursziele von Siemens Energy
Bei Siemens Energy fehlt Anlegern und Analysten derzeit die Verlässlichkeit und die Planbarkeit. Wann bzw. ob das Unternehmen die Windkraft-Tochter Gamesa überhaupt auf Kurs bringen kann, ist noch unklar. Und so ist es nur eine logische Konsequenz, dass viele Analysten nach der Gewinnwarnung ihre Kursziele angepasst haben.
Einige Beispiele: Jefferies hat das Papier des DAX-Konzerns nun auf „Hold“ gestuft und das Kursziel von 25 auf 16,50 Euro gesenkt. Auch bei der aktualisierten Analyse der DZ Bank liegt das Kursziel bei 16 Euro und die neue Empfehlung heißt „Halten“. Die Deutsche Bank reduzierte das Kursziel von 26 auf 20 Euro.
Siemens Energy-Aktie: Das Vertrauen fehlt
Für die Siemens Energy-Aktie könnte eine schwierige Zeit angebrochen sein. Denn nach dem heftigen Einbruch und der nun vorhanden Unsicherheit fehlt vielen Anlegern zunächst auch das Vertrauen. Grundsätzlich bleibt Siemens Energy ein Papier mit Langfrist-Potenzial – gerade nach einem Absturz – aber dafür sollte das Sorgenkind Gamesa erstmal in den Griff bekommen werden. Sollte Siemens Energy in Zukunft wieder solide planen können, wird auch die Aktie wieder nachhaltig Stärke zeigen. Doch bis dahin ist der Weg offenbar noch weit.