Real Digital: Brasilien plant Zentralbank-Token!

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Giesecke+Devrient (G+D) ist ein weltweit tätiger Konzern für Sicherheitstechnologie mit Hauptsitz in München. Die innovative Technologie des Unternehmens schützt physisches und digitales Bezahlen, die Konnektivität von Menschen und Maschinen, die Identität von Personen und Objekten sowie digitale Infrastrukturen und vertrauliche Daten. G+D wurde 1852 gegründet und ist überwiegend bekannt als Hersteller von Banknoten. Längst geht das weltweit tätige Unternehmen aber auch digitale Wege.

Aktuell hat G+D bekannt gegeben, an einer Initiative für die digitale Währung der brasilianischen Zentralbank teilzunehmen. Die Planung für eine digitale Zentralbankwährung Real Digital in Brasilien geht jetzt in eine neue Phase. Die Banco Central do Brasil (BCB) hat die CBDC-Lösung Filia von Giesecke+Devrient aufgrund ihrer dualen Offline-Zahlungsfunktion für die sogenannte „LIFT Challenge Real Digital“ ausgewählt. Bei der Initiative werden Einsatzmöglichkeiten einer digitalen Währung in dem südamerikanischen Land untersucht

Brasiliens digitale Zentralbankwährung kann schon 2024 starten

Schon 2024 könnte in Brasilien die digitale Zentralbankwährung Real Digital an den Start gehen. Damit wäre Brasilien eines der ersten großen Länder mit einer Central Bank Digital Currency (CBDC) als komplementärer Alternative zum Bargeld. In der Vorbereitung dieses wichtigen Schritts hat die brasilianische Zentralbank in Zusammenarbeit mit dem nationalen Verband „Federation of Associations of Banco Central Servers (Fenasbac)“ das Programm „LIFT Challenge Real Digital“ initiiert, um Anwendungsfälle und die besten Technologien für das anspruchsvolle Vorhaben zu evaluieren.

Ziel der LIFT Challenge ist es, die grundlegenden Merkmale einer Infrastruktur für eine digitale Form des brasilianischen Real zu ermitteln. Diese Infrastruktur soll in der Lage sein, alle Anwendungsfälle zu unterstützen, die im Laufe der Projektphase auftreten werden, um dem Zahlungssystem des Landes neue Funktionen zu verleihen und der brasilianischen Gesellschaft einen Mehrwert zu bieten. Für neun der 47 eingereichten Projekte beginnt nun die Umsetzungsphase, die bis Ende Juli 2022 läuft. Der von G+D eingereichte Vorschlag wurde ausgewählt, da die CBDC-Lösung Filia eine duale Offline-Zahlung ermöglicht. Transaktionen funktionieren auch dann noch, wenn sowohl der Zahler als auch der Zahlungsempfänger vom Internet oder der Stromversorgung abgeschnitten sind.

Digitale Zentralbankwährungen sind Alternative und Ergänzung zu Bargeld

Eine digitale Zentralbankwährung ist die digitale Alternative und zugleich Ergänzung zu Bargeld. Sie fördert die finanzielle Inklusion, indem sie für jeden zugänglich ist, unabhängig von dessen sozialem Status, Standort sowie dem Zugang zu einem Bankkonto, Zahlungsdienstleister oder dem Internet. Im Gegensatz zu bestehenden digitalen Zahlungslösungen muss sie auch offline funktionieren, damit es Nutzern möglich ist, jederzeit und überall bezahlen zu können.

G+D hat seine Token-basierte CBDC-Lösung mit der Vision entwickelt, auch sichere, aufeinanderfolgende Offline-Zahlungen zu ermöglichen. Diese Funktionalität wird durch das Filia-Protokoll in Verbindung mit sicheren Hardware-Elementen, wie dem Chip in Zahlungskarten, ermöglicht. Das Filia-Protokoll regelt die Abwicklung von Zahlungstransaktionen zwischen Offline-„Geldbörsen“ und stellt sicher, dass nur gegenseitig autorisierte Wallets für Zahlungen berechtigt sind.

Dadurch wird auch verhindert, dass bei einem Verbindungsabbruch zwischen zwei Geräten Geld verloren geht oder doppelt überwiesen wird. Überweisungen können zudem über andere Geräte wie Smartcards, Wearables oder Schlüsselanhänger vorgenommen werden. Sie erfordern weder vom Zahler noch vom Empfänger ein Bankkonto. Das macht die Nutzer einer CBDC unabhängig von teuren Geräten und der Netzverfügbarkeit, und ist damit eine sichere und inklusive digitale Zahlungstechnologie für alle.

G+D bietet für CBDC-Lösungen eine offene Plattform für Drittanbieter

Die CBDC-Lösung von G+D ist eine Plattform, auf der Akteure des privaten Sektors zusätzliche Innovationen entwickeln können. Software-Entwicklungskits sind Teil des Angebots und helfen bei der Integration einer digitalen Währung in Anwendungen von Drittanbietern, wie beispielsweise Mobile-Banking-Apps von Geschäftsbanken. Auf dieser Basis können Unternehmen digitale Zentralbankwährungen mit innovativen und sicheren Produkten und Services anreichern.

Fazit: Digitales Geld einer Zentralbank muss für jeden, überall und jederzeit funktionieren. Nur auf diese Weise kann es eine wirklich inklusive, öffentliche, digitale Währung sein. G+D kann somit einen weiteren Erfolg feiern, dass die Banco Central do Brasil die Bedeutung dualer Offline-Zahlungen erkannt hat und darauf hinweist, dass dieses Thema noch größere technologische Herausforderungen mit sich bringt als die Online-Anwendungen einer CBDC.