Nemetschek-Aktie: Darauf kommt es jetzt an

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Der Softwarehersteller Nemetschek, der hauptsächlich in der Baubranche tätig ist, hat die Jahresziele für 2022 knapp erreicht. Das MDAX-Unternehmen landete jeweils am unteren Ende der eigenen Prognose.

Anleger zeigten sich von den vorläufigen Zahlen eher enttäuscht und schickten die Nemetschek-Aktie leicht ins Minus. Auch in 2023 steht das Softwareunternehmen vor erheblichen Herausforderungen, doch die langfristigen Chancen sind ebenfalls weiterhin vorhanden. Darauf kommt es bei der Nemetschek-Aktie jetzt an.

Nemetschek erreicht eigene Prognose

Nach den Neunmonatszahlen hat Nemetschek seine Jahresprognose für 2022 bestätigt und ein Umsatzwachstum zwischen 12 und 14 Prozent sowie eine EBITDA-Marge zwischen 32 und 33 Prozent in Aussicht gestellt. Beides hat das MDAX-Unternehmen erreicht – wenn auch am unteren Ende der Spanne: Der Umsatz konnte in 2022 währungsbereinigt um 12,1 Prozent auf 802 Millionen Euro gesteigert werden, die operative Marge betrug 32 Prozent (leicht unter den 32,6 Prozent aus 2021).

Als Gründe nannte der Konzern zum einen die Konjunktureintrübung, zum anderen die Umstellung einer Software auf ein Abo-Modell. Angesichts der Herausforderungen in diesem Jahr rechnet Nemetschek-CEO Yves Padrines mit einem erneuten Rückgang der EBITDA-Marge in 2023. Der vollständige Ausblick auf das aktuelle Geschäftsjahr wird am 23. März veröffentlicht.

Nemetschek-Aktie braucht kurzfristig Impulse – Langfrist-Chancen sind schon da

Als Softwareunternehmen für die Baubranche reagiert Nemetschek sensibler auf eine Eintrübung der Konjunktur als viele andere Unternehmen. Und so sind die Aussichten für das laufende Jahr bisher auch trüber und von Unsicherheiten geprägt. Die Nemetschek-Aktie konnte in den letzten Monaten noch nicht so richtig von der Erholung an den Aktienmärkten profitieren – wenngleich in 2023 bereits ein Plus von rund acht Prozent zu Buche steht.

Kurzfristig braucht die Nemetschek-Aktie neue Impulse – entweder durch deutlich weniger Konjunktursorgen, wovon die gesamte Baubranche profitieren dürfte oder durch den Beweis, dass das Softwareunternehmen gut durch schwierige Zeiten kommt und auch in 2023 wachsen kann. Anleger sollten daher die Veröffentlichung der vorständigen Zahlen zu 2022 sowie der Prognose zu 2023 im Blick behalten und sich den 23. März vormerken.

Mittel- und langfristig bieten sich bei der Nemetschek-Aktie weiterhin Chancen. Denn das Papier notiert nach wie vor sehr deutlich unter dem Niveau von Ende 2021. Und als Softwareunternehmen in der Baubranche, die Digitalisierung dringend nötig hat, kann Nemetschek grundsätzlich optimistisch in die Zukunft schauen.