Metro-Aktie: Darum kommt das Papier nicht vom Fleck

Metro-Aktie: Darum kommt das Papier nicht vom Fleck
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Der im SDAX gelistete Großhandelskonzern Metro hat zwar solide Halbjahreszahlen präsentiert und den Jahresausblick bestätigt. Doch die Metro-Aktie befindet sich nach einem sehr schwachen Börsenstart im Jahr 2023 nun seit Monaten in einer Seitwärtsphase.

Die mittelfristige Strategie des Unternehmens – sich von unprofitablen Regionen zu trennen und zukünftig stärker auf den Wachstumsbereich der Belieferung zu konzentrieren – scheint zwar richtig zu sein. Ein echter Aufwärtstrend ist momentan jedoch noch nicht erkennbar und das Festhalten am Russland-Geschäft birgt weitere Risiken für die Metro AG.

Metro: So lief das 1. Halbjahr 2023

Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/2023 (bei Metro von Oktober bis Ende März) hat das Unternehmen nach einem soliden 1. und starken 2. Quartal mit etwa 15 Milliarden Euro währungsbereinigt 7,7 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum.

Das Ergebnis konnte jedoch nicht mit dem Umsatz Schritt halten. So betrug das bereinigte EBITDA 577 Millionen Euro – nach 678 Millionen Euro im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/2022. Immerhin hat Metro unterm Strich wieder schwarze Zahlen geschrieben und im 1. Halbjahr 415 Millionen Euro verdient.

Im Zuge der Halbjahreszahlen hat der SDAX-Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Die Metro AG rechnet in 2022/2023 mit einem Umsatzwachstum zwischen 5 und 10 Prozent sowie einem leichten EBITDA-Rückgang von knapp 1,395 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,17 bis 1,32 Milliarden Euro. Mittelfristig sollen Umsatz (5 bis 10 Prozent) als auch EBITDA (5 bis 7 Prozent) klettern.

Metro-Aktie: Gute Pläne, komplizierte Realität

Der Großhändler möchte in den kommenden Jahren verstärkt auf den Bereich Belieferung (z.B. von Gastronomie oder Hotels) setzen, denn hier ist das Wachstumspotenzial. Noch erzielt die Metro den Löwenanteil des Umsatzes mit dem stationären Handel (etwa 11,7 Milliarden Euro im 1. Halbjahr), doch die Sparte Belieferung wächst vergleichsweise rasant (plus 19,5 Prozent auf knapp 3,3 Milliarden Euro).

Hier sind auch die Zukunftschancen der Metro AG zu sehen. Gelingt dem Konzern in diesem Bereich stetiges Wachstum und der Ausbau der Sparte, kann es für das SDAX-Unternehmen mittelfristig wieder aufwärts gehen. Das gilt auch für die Metro-Aktie, bei der aktuell jedoch nicht viel geht. In den letzten Monaten – und das gilt vermutlich auch für die kommenden – ist bei dem Papier kaum Kursphantasie vorhanden.

Zumal es neben dem höchstens soliden Ausblick auf das aktuelle Geschäftsjahr auch noch ein weiteres Pulverfass gibt: Die Metro AG hält weiterhin an ihrem Russland-Geschäft fest – der Grund ist simpel: Selbst im 1. Halbjahr 2022/2023 hat das Unternehmen trotz rückläufiger Geschäfte in Russland knapp 1,5 Milliarden Euro (10 Prozent vom Gesamtumsatz) erlöst. Hier könnte es für die Metro je nach Entwicklung noch sehr schmerzhaft und teuer werden – vom Image-Problem mal ganz abgesehen.

Quelle: https://aktienscreener.com/