Was es mit dem DAX als „Botox-Börse“ auf sich hat

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Wissen Sie, was der Unterschied zwischen dem Deutschen Aktienindex DAX und den großen anderen internationalen Börsenindizes ist? Im Gegensatz zum Dow Jones, zur Nasdaq oder zum Nikkei ist der DAX ein so genannter Performance- oder auch Total-Return-Index. Das heißt: Die Dividendenzahlungen der Unternehmen fließen mit ein.

In der Praxis bedeutet das: Überweist ein DAX-Unternehmen seinen Aktionären eine Dividende, wird rechnerisch davon ausgegangen, dass die Dividende sofort in die Aktien des ausschüttenden Unternehmens reinvestiert wird.

Diese Reinvestition der Dividenden sorgt im DAX für einen eingebauten Zinses-Zins-Effekt. So kann der Performance-Dax theoretisch sogar steigen, obwohl die Kurse fallen. Kritiker sprechen deshalb gerne von einem „Botox-Dax“ oder einem „getunten DAX“.

Unterschied Performance- und Kurs-DAX

Dass die Dividenden ein Renditetreiber sind, zeigt ein Blick auf den Kurs-DAX. Auf tagesschau.de wird erklärt, dass der Kurs-DAX in Analogie zu internationalen Indizes als reiner Kurs-Index berechnet wird. Der Kurs-DAX spiegelt also die Kursschwankungen der DAX-Aktien wider – Dividenden bleiben außen vor, was Auswirkungen auf die Rendite hat.

Während der Performance-DAX in den letzten 20 Jahren 386 Prozent Rendite einfuhr, kam der Kurs-DAX nur auf eine Rendite von 167 Prozent.

HSBC BON.CERT. DAX Kursindex Chart

HSBC BON.CERT. DAX Kursindex, Quelle Aktien Screener Investor Verlag

Die Extra-Rendite können Anlegerinnen und Anleger sich nur über einen Umweg sichern, da der Performance DAX als Index streng genommen nicht handelbar ist. Um den DAX zu handeln, brauchen Anleger ein abgeleitetes Finanzinstrument, zum Beispiel einen Fonds, ein Zertifikat oder einen ETF (Investmentfonds).

Rekord-Dividenden der DAX-Unternehmen gehen größtenteils ins Ausland

Dass der Performance-DAX kürzlich eine neue Bestmarke erreichte, hängt auch damit zusammen, dass die DAX-Unternehmen Rekorddividenden ausschütteten. Davon profitierten allerdings vor allem Anlegerinnen und Anleger aus dem Ausland.

Eine Analyse des Beratungsunternehmens EY, welche auf tagesschau.de vorgestellt wird, besagt: Nie zuvor haben die DAX-Konzerne so viel Geld an ihre Aktionärinnen und Aktionäre ausgeschüttet wie in diesem Jahr – und nie zuvor ging so viel davon ins Ausland.

Die 40 DAX-Unternehmen zahlten in diesem Jahr 51,6 Milliarden Euro Dividende aus – ein Anstieg von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 20 Milliarden Euro blieben davon in Deutschland. Rund 26 Milliarden Euro gingen an ausländische Investoren. Der Rest kann nicht eindeutig einer bestimmten Region zugeordnet werden.

Der Grund für den Abfluss ins Ausland

Ausländische Investoren, vor allem aus dem europäischen Ausland, dominieren die erste deutsche Börsenliga – Tendenz steigend. Ein Grund dafür könnte sein, dass für die deutschen DAX-Unternehmen ausländische Märkte immer wichtiger werden, was sich auch in der Zusammensetzung der Investoren widerspiegelt.

Bei Vonovia ist der Anteil der ausländischen Anteilseigner momentan am höchsten. 84 Prozent der Aktien des Immobilienkonzern gehören ausländischen Investoren. Die Deutsche Börse, der Chemikalienhändler Brenntag und der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines kommen auf 80 Prozent.

Wie können Sie persönlich von den Dividendenzahlungen profitieren? Mit den richtigen Empfehlungen: Von Dividendenausschüttungen bis hin zu lukrativen Investments in Edelmetalle – diese finden Sie in Sicheres Geld, einem Beratungsdienst für kritische Anleger, die aktiven Vermögensschutz wollen. In den letzten zwei Jahren der Krise konnte der Beratungsdienst zeigen, was er kann – die Leserinnen und Leser konnten ihr Vermögen schützen und mehren.