Immobilien-Aktien in der Krise: Aroundtown streicht Dividende

Immobilien-Aktien in der Krise: Aroundtown streicht Dividende
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Für die Immobilien-Konzerne bleit die Situation vertrackt: Sowohl Vonovia als auch TAG Immobilien und Aroundtown waren in den letzten Wochen stark unter Druck. Das MDAX-Unternehmen Aroundtown hat nun erneut mit schlechten Nachrichten auf sich aufmerksam gemacht.

Der Spezialist für Gewerbeimmobilien hat zum einen – eher erwartungsgemäß – die Dividende gestrichen und zum anderen einen deutlichen Nettoverlust für das Geschäftsjahr 2022 vermeldet. Anleger drückten den Kurs der Aroundtown-Aktie daraufhin zunächst noch weiter nach unten. Allein im letzten Monat hat das Papier gut 45 Prozent an Wert verloren.

Aroundtown mit problematischem Mix

Die komplizierte konjunkturelle Lage belastet den MDAX-Konzern. Es summieren sich Probleme wie niedrigere Renditen, sinkende Einnahmen bei Immobilien und weiter steigende Leitzinsen. Aufgrund von Wertminderungen und Abschreibungen hat Aroundtown im Geschäftsjahr 2022 einen Verlust von 457 Millionen Euro verbuchen müssen. Da half es auch wenig, dass die Nettomieteinnahmen in 2022 um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zulegen konnten.

Nachdem bereits TAG Immobilien auf eine Dividenden-Ausschüttung verzichtet hatte, war dieser Schritt auch von vielen bei Aroundtown erwartet worden. Bei der Hauptversammlung in 2022 hatte das Unternehmen noch 0,23 Euro je Aktie ausgeschüttet, in diesem Jahr wird die Dividende an die Aktionäre entfallen. Im kommenden Jahr 2024 möchte Aroundtown wieder 0,20 Euro bis 0,23 Euro ausschütten – so zumindest die Prognose.

Aroundtown-Aktie fast schon ein Pennystock

Die Kursentwicklung der Aroundtown-Aktie ist nichts für schwache Nerven: Im letzten Monat hat das Papier gut 45 Prozent an Wert verloren, auf Jahressicht steht sogar ein Minus von fast 75 Prozent zu Buche. Vor der Corona-Pandemie notierte die Aroundtown-Aktie bei über 8 Euro, im heutigen Vormittagshandel fiel das Papier kurzzeitig rasant in Richtung der 1 Euro-Marke – und damit fast auf Pennystock-Niveau.

Inzwischen konnte sich die Aroundtown-Aktie zwar wieder stabilisieren und notiert mit 1,36 Euro etwa im Bereich des Vortags (Stand: 29.03. ca. 11.30 Uhr). Doch ein nachhaltiger Turnaround ist derzeit noch nicht in Sicht. Es ist zwar gut möglich, dass die Aroundtown-Aktie in den kommenden Quartalen den Boden finden und wieder kräftig klettern wird.

Aber auch der Ausblick auf 2023 hat Anleger und Analysten nicht überzeugt. Solange keine Lösungen der Probleme der Immo-Branche absehbar sind, bleiben die Risiken bei Immobilien-Aktien hoch. „Nicht ins fallende Messer greifen“ heißt eine alte Börsenweisheit. An denen ist bekanntlich nicht immer etwas dran – aber manchmal eben doch.