Aroundtown-Aktie: Das Ende der Talfahrt?

Aroundtown-Aktie: Das Ende der Talfahrt?
Inhaltsverzeichnis

Erst kam Corona, dann die Zinsen und Inflation: Der Immobilienkonzern Aroundtown hat es in den letzten Jahren nicht leicht und das spiegelt sich auch im Kursverlauf der Aktie wider. Seit Jahresbeginn steht das Papier mehr als 50 Prozent im Minus – trotz recht deutlicher Erholung in den letzten zwei Monaten. Hat die Aroundtown-Aktie die Talsohle nun endgültig durchschritten? Das Aufholpotenzial ist in jedem Fall vorhanden.

Corona war besonders für das Aroundtown-Geschäftsmodell problematisch

Als Immobilienunternehmen, das sich auf Gewerbeimmobilien fokussiert hat (Schwerpunkte sind die Bereiche Büroimmobilien, Hotelimmobilien und Gewerbeimmobilien), ist Aroundtown während der Lockdowns und Corona-Maßnahmen allgemein stark unter die Räder gekommen. Im Zuge dessen hat die Aktie im Frühjahr 2020 binnen weniger Wochen gut 50 Prozent verloren.

Inzwischen sind fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben, Geschäftsreisen werden unternommen, Hotels sind wieder ausgelastet und Büroimmobilien werden wieder nachgefragt. Eigentlich ein gutes Umfeld, um die schwachen Jahre 2020 und 2021 wieder auszugleichen. Doch dann kam die Zinswende und Aroundtown hat – wie die gesamte Immobilienbranche – mit stark gestiegenen Finanzierungszinsen und einer hohen Inflation zu kämpfen.

Trotzdem ordentliche Zahlen bei Aroundtown

Obwohl das MDAX-Unternehmen die Probleme nicht ganz auffangen konnte, sind die jüngsten Neunmonatszahlen sehr ordentlich ausgefallen. Der operative Gewinn konnte im Vergleich zum Vorjahr etwa drei Prozent zulegen und betrug rund 275 Millionen Euro. Der Nettogewinn ging jedoch von 650 Millionen Euro im selben Zeitraum in 2021 auf 578 Millionen Euro zurück.

Der Hauptgrund für das insgesamt gute Ergebnis ist die Tochter Grand City Properties (GCP), die den Fokus auf Wohnimmobilien gelegt hat. Unterm Strich geht der MDAX-Konzern weiterhin davon aus, die angepeilten Ziele für das gesamte Geschäftsjahr erreichen zu können.

Aroundtown-Aktie hat in jedem Fall Potenzial

Vergleicht man die Neunmonatszahlen und die Entwicklung bei Aroundtown insgesamt mit dem Kursverlauf seit 2020, ist das Aufholpotenzial eindeutig erkennbar. Zu Beginn des Jahres 2020 – vor den Corona-Maßnahmen – notierte das Papier noch bei fast neun Euro. Heute ist ein Aroundtown-Anteilsschein in etwa 2,50 Euro wert.

Bei den mehr als 70 Prozent Kursverlust seit Corona und den über 50 Prozent seit Jahresbeginn sind viele schlechte Nachrichten eingepreist. Die Geschäfte laufen selbst im Krisenjahr 2022 besser als es der Kursverlauf vermuten lässt. Kurzfristige Rücksetzer sind bei den derzeit anfälligen und volatilen Immobilien-Aktien keinesfalls auszuschließen. Mittel- und langfristig könnte die Aroundtown-Aktie jedoch wieder kräftig zulegen.