Krones – Da knallen die Korken

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Der Anlagenbauer Krones hat 2022 seine eigenen Prognosen und die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Und 2023 soll alles noch besser werden. Die Aktie legt leicht zu.

Umsatz überspringt  4-Milliarden-Euro-Marke

Das in Neutraubling bei Regensburg ansässige Unternehmen bezeichnet sich als den „mit Abstand Weltmarktführer“ bei Anlagen und Prozesstechnik für die Getränkeindustrie und die Nahrungsmittelbranche. Und in diesen beiden Wirtschaftsbereichen lief das Geschäft 2022 trotz schwieriger Rahmenbedingungen außerordentlich gut.

Der Umsatz legte um 15,8% auf 4,2 Milliarden Euro zu und damit wesentlich stärker als Krones prognostiziert hatte. Ursprünglich war das Management von 5% bis 8% Wachstum ausgegangen und hatte im Oktober das Jahresziel auf 10% bis 12% angehoben.

Krones gelang es, die hohe Kundennachfrage gut zu befriedigen und die Kapazitäten auszulasten, weil das Unternehmen die Probleme bei den Lieferketten umgehen konnte.  Dank umfangreicher Maßnahmen zur Effizienzsteigerung hat Krones deshalb die Erträge trotz deutlich höherer Material- und Frachtkosten erheblich in die Höhe geschraubt. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schnellte um 19,4% auf 373,3 Millionen Euro nach oben, die EBITDA-Marge verbesserte sich von 8,1% auf 8,9%.

Gewinn je Aktie klettert um fast ein Drittel

Noch wesentlich kräftiger kletterte der Gewinn vor Steuern (EBT). Er erreichte mit 242,1 Millionen Euro ein Wachstum von 36,5%. Ähnlich sieht es nach Steuern aus: Das Konzernergebnis zog um 32,3% auf 187,1 Millionen an und das Ergebnis je Aktie in gleichem Maße von 4,47 Euro auf 5,92 Euro. Den für die Dividendenzahlungen wichtigen Free Cashflow katapultierte Krones sogar um mehr als 82% auf 371 Millionen Euro nach oben.

 Für das laufende Geschäftsjahr 2023 ist Krones recht optimistisch und will seinen kräftigen Wachstumskurs fortsetzen. Mit einem um 83,1% höheren Auftragsbestand von 3,5 Milliarden Euro hat das Unternehmen eine gute Ausgangsbasis, um dieses Ziel zu erreichen.

Insgesamt rechnet das Management mit einem Umsatzplus von 8% bis 11%. Die Ertragskraft soll sich nochmals deutlich verbessern – dank der bei den Kunden durchgesetzten Preiserhöhungen sowie eingeleiteter Kosteneinsparungen. Die EBITDA-Marge soll zwischen 9% und 10% erreichen und damit über dem Wert von 2022 liegen (8,9%).

Aktienkurs nähert sich dem Allzeithoch

Die Aktie von Krones legte nach den Zahlen und dem Ausblick im Vormittagshandel um 2% auf Kurse von fast 114 Euro zu. Der SDAX-Wert war bereits in den Monaten zuvor stark geklettert – im Jahresvergleich um ein Drittel – und liegt jetzt nur noch knapp unter dem 2017 erreichten Allzeithoch von rund 120 Euro. In einer ersten Reaktion haben die Analysten der Baader Bank das Kursziel bei genau diesen 120 Euro belassen, ebenso das Rating „Kaufen“.