Jenoptik-Aktie: Wachstum verschoben
Der Kurs der Jenoptik-Aktie ist nach der Präsentation der Quartalszahlen Mitte November nochmal gesunken und notiert derzeit bei knapp 21 Euro – und damit weiterhin so tief wie seit mehr als einem Jahr nicht (Stand: 04. Dezember 2024, ca. 10 Uhr). Seit Oktober hat das Papier rund 28 Prozent verloren und auch auf Jahressicht ist ein deutliches Minus auf der Kurstafel.
Für den im MDAX gelisteten Konzern läuft es aktuell zwar nicht berauschend, aber auch nicht katastrophal. Doch durch die schwächelnden Geschäfte von Chip-Gigant ASML (einem der größten Kunden von Jenoptik) leidet der Auftragseingang. Und auch die bisherigen Ziele für das kommende Jahr 2025 mussten zuletzt gekappt werden.
Jenoptik mit soliden Zahlen – und einem zurückgenommenen Ausblick
Nach den ersten 9 Monaten des Jahres hat Jenoptik mit rund 815 Millionen Euro 6 Prozent mehr Umsatz erzielt als im Vorjahreszeitraum. Und auch beim Ergebnis sieht es bisher in 2024 sehr ordentlich aus: Die EBITDA-Marge liegt bei 19,7 Prozent und nach Steuern hat der Konzern nach 3 Quartalen knapp 67 Millionen Euro verdient (Vorjahr: gut 54 Millionen Euro).
Trotz des leicht schwächelnden Auftragseingangs – die Book-to-Bill-Rate liegt nach 9 Monaten unter 1 – hält Jenoptik an den Zielen für das Gesamtjahr fest: In 2024 soll der Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen und die EBITDA-Marge zwischen 19,5 und 20,0 Prozent landen.
Für das nächste Jahr hatte das Unternehmen allerdings eine negative Überraschung auf Lager. Denn das schwierige Umfeld und der schwächelnde Auftragseingang werden sich auch in 2025 bemerkbar machen. Den für das kommende Jahre geplanten Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro sowie eine EBITDA-Marge von 21 bis 22 Prozent musste Jenoptik zurücknehmen – und geht „nun davon aus, dass diese Ziele voraussichtlich im Jahr 2026 erreicht werden“ (Quelle: Pressemitteilung von Jenoptik).
Jenoptik-Aktie: Es bleibt zunächst schwierig
Die Jenoptik-Aktie hatte bereits auf die Gewinnwarnung von ASML im Oktober sehr empfindlich reagiert. Und das aus gutem Grund, denn die Nachfrage-Schwäche wird sich auch mindestens auf das kommende Geschäftsjahr 2025 auswirken. Mittel- und langfristig bietet die Jenoptik-Aktie sicher deutliche Comeback-Chancen, in den nächsten Quartalen könnte es aber durchaus kompliziert bleiben.
Das spiegelt sich auch in den Einschätzungen der Analysten wider, die reihenweise nach den Q3-Zahlen ihre Kursziele gesenkt haben. Die meisten sind insgesamt weiterhin optimistisch mit Kurszielen häufig über 30 Euro. Beispielsweise Hauck Aufhäuser jedoch hat die Jenoptik-Aktie von „Buy“ auf „Hold“ runtergestuft und das Kursziel deutlich von 35 auf 20,60 Euro gesenkt.
Quelle: https://aktienscreener.com