Hochtief-Aktie: Mit Gewinnen zu alter Stärke?

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Für die Aktie des Bauunternehmens Hochtief ist das Jahr 2022 turbulent – soweit so normal. Im Unterschied zu anderen Titeln hat das Papier jedoch nicht nur auf den Gesamtmarkt reagiert, sondern war einer Reihe von positiven wie negativen Schlagzeilen ausgesetzt.

Unterm Strich steht derzeit seit Jahresbeginn ein Kursminus von rund 25 Prozent zu Buche. Doch sollte Hochtief an die soliden Halbjahreszahlen anknüpfen können, ist ein versöhnlicher Jahresabschluss möglich. In der kommenden Woche (3. November) veröffentlicht der SDAX-Konzern seine Zahlen zum dritten Quartal.

Hochtief-Aktie mit schwierigem Jahr 2022

Wie fast alle Unternehmen in Deutschland war die Aktie von Hochtief von externen Einflüssen wie dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine, der Energiekrise, der Inflation, der Zinswende und der nun drohenden Rezession betroffen. Der Titel wurde mehrfach zusammen mit dem Gesamtmarkt in den Keller gezogen.

Im Juni dieses Jahres ist die Hochtief-Aktie zudem aus anderen Gründen eingebrochen: Die Kapitalaufnahme für die Übernahme der australischen Tochter Cimic sowie Meldungen über Bußgelder vom Kartellamt wegen verbotener Absprachen hatten Anleger verunsichert und schickten das Papier binnen zwei Wochen um fast 25 Prozent nach unten.

Auf der Habenseite von Hochtief steht jedoch vor allem die gute Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2022. Der Konzern konnte nach sechs Monaten des Geschäftsjahres sowohl den Umsatz (um 16,3 Prozent) als auch den Gewinn (um 23,6 Prozent) deutlich steigern – und das trotz der hohen Rohstoff- und Energiepreise sowie einzelner Probleme bei den Lieferketten.

Hochtief-Aktie hat steigende Gewinne in den kommenden Jahren nötig

In den letzten Jahren hat die Hochtief-Aktie eine Talfahrt hingelegt. Von dem Corona-Einbruch im Frühjahr 2020 hat sich das Papier bisher nicht vollständig erholen können und Kurs-Höchststände aus 2017 (zum Teil über 160 Euro) sind noch in weiter Ferne.

Spätestens seit dem Geschäftsjahr 2019 hat der Baukonzern seine Anleger immer wieder enttäuscht und so muss zunächst wieder Vertrauen aufgebaut werden. Und das geht wie immer am besten mit stetigem Wachstum ohne große negative Überraschungen.

Mit einer neuen Konzernstruktur und der internationalen Ausrichtung (etwa Australien mit Cimic, USA mit Turner) sind höhere Margen und Gewinne in den kommenden Jahren möglich. Auch in Deutschland mischt Hochtief weiter mit und möchte Vorreiter beim Thema digitales Bauen sein.

Kurzfristig sieht sich Hochtief jedoch der hohen Inflation und drohenden Rezession ausgesetzt. Unwahrscheinlich, dass sich der Konzern dieser Problematik komplett entziehen kann. Aber vielleicht sorgen die Quartalszahlen kommende Woche ja für eine erste Überraschung.