Hensoldt: rote Zahlen – und nun?
Der deutsche Rüstungshersteller hatte zum Halbjahr einen Verlust von 42 Millionen EUR gemeldet. Das klingt nach einem Desaster, zumal im Vorjahr nur 24 Millionen EUR zu verzeichnen waren.
Volle Auftragsbücher, aber …!
Außenstehende könnten von dieser Meldung überrascht sein, da die Rüstungsbranche seit über drei Jahren boomt. Hensoldt selbst hat volle Auftragsbücher! Das auf Radartechnologie spezialisierte Unternehmen aus Taufkirchen bei München hat gerade einen 340-Millionen-EUR-Auftrag aus der Ukraine eingetütet und streckt seine Fühler nach Asien aus. Ein Blick in die Quartalszahlen der Vorjahre zeigt, dass die erste Jahreshälfte meist deutlich schwächer ausfiel, am Jahresende aber stets schwarze Zahlen in der Gewinn- und Verlustrechnung standen. Der Konzern selbst nannte höhere Zinszahlungen und die Inbetriebnahme eines neuen Logistikzentrums als Gründe für die jüngste Entwicklung.

Hensoldt Unternehmensentwicklung | Quelle: aktienscreener.com
Aufwärtstrend intakt!
Nach dem Allzeithoch vom 5. Juni gab es Gewinnmitnahmen. Die Zone bei circa 85 EUR entwickelte sich von einem ehemaligen Widerstands- in einen Unterstützungsbereich. Der Aufwärtstrend mit einer Folge höherer Tiefs und höherer Hochs bleibt intakt. Sofern sich die vorletzte Tageskerze im Chartbild als neues Tief herausstellt, wäre für die Fortsetzung des Trends gesorgt, sodass die charttechnische Einschätzung weiterhin bullisch bleibt. Kaufsignale gibt es aus heutiger Sicht ab circa 96 EUR. Für die Absicherung könnten sich Trader an der vorletzten Tageskerze bei etwa 89 EUR oder bei der zuvor genannten 85-EUR-Marke orientieren.

Hensoldt-Aktie (ISIN DE000HAG0005) – 1 Jahr im Tageschart | Quelle: aktienscreener.com
Fazit
Weder die geopolitischen Rahmenbedingungen noch das Chartbild deuten darauf hin, dass die Rüstungsrallye bald zu Ende wäre!