Gerresheimer-Aktie: Optimismus trotz Ukraine-Krieg – was die Aktie so besonders macht!

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In diesen Zeiten ist Optimismus Mangelware – das gilt freilich auch für die Börse. Dennoch gibt es einige wenige „Lichtblick“-Aktien, die trotz Ukraine-Krieg und Konjunkturängsten zuversichtliche Signale senden. Als Anleger sollten Sie diese Wertpapiere definitiv kennen.

Eine dieser Börsenfirmen ist Gerresheimer. Das Unternehmen aus Düsseldorf hat am Donnerstag (07.04.2022) starke Zahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 vorgelegt und gleichzeitig seine Umsatzprognose für das Restjahr nach oben geschraubt.

Gerresheimer: Spezialverpackungen für die Pharmabranche

Bevor wir uns das neuste Zahlenwerk anschauen, zunächst ein paar grundlegende Fakten für Sie: Gerresheimer produziert mit seinen 10.000 Mitarbeitern in 36 Werken spezielle Verpackungen vor allem für die globale Medizin- und Kosmetikbranche.

Dabei geht es beispielsweise um vorfüllbare Spritzen, Injektionsfläschchen, Ampullen, Mikropumpen, Insulin-Pens und Inhalatoren. Hinzu kommen Glasbehälter für Parfüme und Cremes sowie für Getränke und Nahrungsmittel. 81 Prozent seines Umsatzes erzielt Gerresheimer im Bereich Pharma und Healthcare, 12 Prozent mit Kosmetik und 7 Prozent mit Nahrungsmitteln und Getränken.

Der Konzern versteht sich auch als Produktionsdienstleister. So stellt Gerresheimer nicht nur Verpackungen her, sondern bietet seinen Abnehmern auch Beratungs- und Beschaffungsdienste. Das heißt: Das Unternehmen unterstützt zum Beispiel Pharmafirmen beim Aufbau von eigenen Produktionslinien – etwa indem man den Kunden die dafür nötige Elektronik besorgt. Dadurch kann Gerresheimer seine Abnehmer langfristig binden und sich selbst Planungssicherheit verschaffen.

Mehr Umsatz – mehr Profit

Sie ahnen es bestimmt: Als Zulieferer der Pharmabranche sind die Düsseldorfer insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie ein gefragter Partner. Schließlich stellt Gerresheimer auch Injektionsfläschchen für Covid-19-Impfstoffe her. Eine Sonderkonjunktur, die dem Unternehmen in den letzten beiden Jahren ordentlich auf die Sprünge geholfen hat.

Das zeigt sich auch anhand der neusten Bilanzzahlen: Gerresheimer hat in seinem zurückliegenden Geschäftsquartal (per Ende Februar) einen Umsatz von 371 Millionen Euro erzielt. Das entspricht einer organischen Wachstumsrate (ohne Zukäufe etc.) von 19 Prozent. Das bereinigte Betriebsergebnis EBITDA verbesserte sich um 10,6 Prozent auf 62 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie stieg um 8,5 Prozent auf 0,64 Euro.

Gerresheimer offenbar bestens vorbereitet

Man bewege sich weiterhin erfolgreich in einem von Inflation geprägten Geschäftsumfeld, so der Quartalsbericht. Tatsächlich gehen die aktuell hohen Energiepreise an den Düsseldorfern vorbei.

Der Grund: Gerresheimer hat sich lange vor dem Ukraine-Krieg gegen steigende Preise abgesichert. Der Konzern kann also auf langfristige und relativ günstige Energieverträge zurückgreifen und dem aktuellen Inflationsdruck sehr gut standhalten.

Zudem sieht Gerresheimer keine direkten Belastungen durch den Krieg, da das Geschäft in der entsprechenden Region zu vernachlässigen sei. Ebenfalls positiv: Als Zulieferer der Pharmabranche ist der Verpackungsspezialist für lebenswichtige Produkte zuständig, die im Unterschied zu Luxusgütern immer gebraucht werden – auch in Zeiten hoher Inflationsraten.

Umsatzprognose für 2022 erhöht

All das sorgt bei Gerresheimer für Optimismus. Am Donnerstag schraubte der Konzern seine Umsatzprognose für das gesamte Geschäftsjahr 2022 (per Ende November) nach oben. Demnach erwartet man nun ein organisches Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich.

Zuvor hatte Gerresheimer seinen Anlegern ein organisches Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Das bereinigte operative Ergebnis EBITDA soll indes weiterhin um einen hohen einstelligen Prozentsatz zulegen.

Und auch abseits der Bilanzzahlen konnte Gerresheimer zuletzt überzeugen. Allein Mitte März veröffentlichten die Düsseldorfer zwei Erfolgsnachrichten für das US-Geschäft. So konnte man im US-Bundesstaat Ohio eine Fabrik eröffnen, in der quadratische Kunststoffbehälter zum Befüllen mit Medikamenten produziert werden. In Georgia wiederum startete man eine Kleinserienfertigung.

China-Geschäft floriert

Interessant: Auch in den Schwellenmärkten konnte Gerresheimer zuletzt ordentlich zulegen. So stiegen die Umsätze in Indien, Brasilien und China im abgelaufenen Geschäftsquartal um satte 25 Prozent. Die Deutschen hatten in den letzten Jahren viel Geld etwa in den Ausbau des China-Geschäfts gesteckt und damit auf das richtige Pferd gesetzt.

Schauen Sie: Wegen des wachsenden Wohlstands und einer älter werdenden Bevölkerung steigt das Gesundheitsbedürfnis der Chinesen. Laut Statista werden die Gesundheitsausgaben der Volksrepublik bis 2025 um 33 Prozent steigen. Davon profitiert Gerresheimer.

Mein Fazit für Sie

Den Anlegern scheint die Gerresheimer-Story zu gefallen. Am Donnerstagnachmittag kletterte die Aktie um mehr als 5 Prozent nach oben – während der MDax stagnierte (Stand: 07.04.2022, 15:00 Uhr). Viele Analysten jedenfalls sehen für das Papier immer noch Luft nach oben. Marketscreener zufolge liegt das durchschnittliche Kursziel rund 40 Prozent über dem Niveau von Donnerstag.

Die Gerresheimer-Aktie könnte also immer mehr zu einem sicheren Hafen in  dunklen Zeiten werden. Behalten Sie das Papier auf jeden Fall im Blick.