Fielmann-Aktie: Übernahme und neue Prognose im Fokus

Fielmann-Aktie: Übernahme und neue Prognose im Fokus
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Die Fielmann-Aktie hat trotz sehr guter Halbjahreszahlen nach der Präsentation dieser recht deutlich verloren. Das familiengeführte Traditionsunternehmen aus dem SDAX hatte den Ausblick auf das Gesamtjahr bisher nur bestätigt – allerdings nun eine vorher angekündite Prognose-Aktualisierung vorgenommen. Das Papier kletterte heute bereits um rund 8 Prozent (Stand: 01. September, ca. 13 Uhr).

Im Mittelpunkt steht die Übernahme des US-Augenoptikers SVS Vision. Das Unternehmen wird mit rund 105 Millionen Euro bewertet und verfügt über 80 Geschäften in 9 US-Bundesstaaten. Diese strategisch wichtige Übernahme scheint nun abgeschlossen zu sein, was den Weg für Fielmann für eine neue Prognose bezüglich des laufenden Geschäftsjahres freigemacht hat.

Fielmann mit einem starken 1. Halbjahr 2023

In den ersten 6 Monaten des Jahres hat Fielmann einen Umsatz von 971 Millionen Euro erzielt und damit den Vorjahres-Erlös um 13,6 Prozent übertroffen. Noch besser lief es beim Gewinn: Das EBITDA lag mit 208 Millionen Euro 21,5 Prozent über dem Vorjahreswert – die Marge kletterte entsprechend von 20 auf 21 Prozent. Auch das EBT legte um 21,4 Prozent zu und lag bei 108 Millionen Euro.

Für das laufende Jahr bestätigte Fielmann zunächst seine Prognose: Der Umsatz sollte in 2023 7 bis 10 Prozent über dem aus 2022 liegen und das operative EBITDA in einer Spanne von 9 bis 21 Prozent wachsen. Nach dem Abschluss der Übernahme von SVS Vision hat Fielmann diese Prognose jedoch wie angekündigt aktualisiert und konkretisiert – der Umsatz soll nun um 13 Prozent auf 2,3 MIlliarden Euro steigen und das EBITDA um 18 Prozent auf rund 400 Millionen Euro wachsen.

Fielmann-Aktie: Kurzfristig ist die neue Prognose entscheidend

Anleger sollten die Fielmann-Aktie nicht unterschätzen. Denn einerseits ist das Unternehmen offenbar auf Kurs was die Kostenproblematik betrifft – im 1. Halbjahr ist der Gewinn kräftiger gestiegen als der Umsatz. Andererseits hat die Aktualisierung der Prognose dem Papier neuen Schwung verliehen.

Im laufenden Jahr wird sich die Übernahme von SVS Vision nach Aussage der Konzernspitze vor allem umsatzseitig positiv auswirken. Erst ab 2024 wird die Übernahme aufgrund der Kosten durch diese auch stärker auf das Ergebnis von Fielmann Einfluss nehmen können.

Für Langfrist-Anleger bleibt die Fielmann-Aktie – auch aufgrund der Internationalisierungs-Strategie und dem Eintritt in den riesigen US-Markt – ein spannendes Papier. Das Unternehmen sieht sich auf Kurs für die Vision 2025, die unter anderem 3 Millionen mehr Kunden als aktuell vorsieht.