Fielmann-Aktie: Hat der Markt übertrieben?

Fielmann-Aktie: Hat der Markt übertrieben?
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Das Jahr 2022 verläuft für viele Titel mindestens schwierig, für die Fielmann-Aktie jedoch geradezu katastrophal. Seit Jahresbeginn hat das Papier fast 50 Prozent verloren. Analysten sind sich uneins: Hat der Markt übertrieben und ist die Fielmann-Aktie weiterhin eine sichere Bank oder kommen die rosigen Zeiten nicht mehr zurück?

Fielmann-Aktie im Keller

Zuletzt ist der Kurs der Fielmann-Aktie sogar unter die Marke von 30 Euro gefallen. Angesichts der Notierung zu Jahresbeginn von fast 60 Euro muss man sich schon fragen was da eigentlich passiert ist. Fielmann hat seine Gewinnerwartungen für 2022 einkassiert und erwartet Ergebnisstagnation.

Fielmann macht 60 Prozent seiner Umsätze mit Brillen und Brillengläsern – auch Kontaktlinsen, Hörgeräte und Sonnenbrillen gehören zum Geschäftsmodell. Auch Fielmann selbst bestätigt, dass sich Kunden angesichts der konjunkturellen Lage zurückhalten und die Geschäfte derzeit schleppend laufen.

Heute sendete der Titel seit langer Zeit mal wieder ein Lebenszeichen: Die Fielmann-Aktie konnte im Vormittagshandel knapp zwei Prozent zulegen. Eine Trendwende ist das höchstwahrscheinlich aber noch nicht, denn sowohl der Gesamtmarkt als auch Fielmann haben bisher keine Gründe dafür geliefert.

Fundamental ist Fielmann mehr als solide

Das Familienunternehmen Fielmann ist schuldenfrei. Das Unternehmen kann zudem auf ein Eigenkapital von knapp einer Milliarden Euro zurückgreifen. Angesichts des niedrigen Kurses können sich Anleger darüber hinaus über eine stattliche Dividendenrendite von rund fünf Prozent freuen.

Bei Fielmann trifft der Begriff solide tatsächlich den Kern. Aus fundamentaler Sicht spricht also langfristig vieles für ein Comeback der Fielmann-Aktie. Einige Analysten sind dennoch skeptisch und nennen die Inflation und die Verbraucherzurückhaltung als Gründe. Beides belastet die Umsatzmöglichkeiten und die Marge scheint unter Druck.

Warum der Aktienkurs dennoch wieder drehen kann

Fielmann hat momentan konjunkturelle Sorgen, das steht außer Frage. Trotzdem scheint im Fielmann-Aktienkurs schon sehr vieles eingepreist zu sein. Nach dem konjunkturellen Abschwung dürften auch die Geschäfte von Fielmann wieder anziehen, denn Sehhilfen sind gerade in einer alternden Gesellschaft ein ertragreiches Geschäftsmodell.

Es werden wieder mehr Brillen gekauft werden, so viel scheint sicher. Zudem ist das Familienunternehmen fundamental absolut solide und schuldenfrei – das können nicht so viele von sich behaupten. Anleger sollten die Fielmann-Aktie also auf dem Zettel haben und noch nicht abschreiben. Auf kurze Sicht könnte es jedoch kompliziert bleiben, neue Zahlen kommen am 10. November – den Termin sollten sich potenzielle Fielmann-Investoren merken.