Fielmann-Aktie: gekürzte Dividende und Langfrist-Chancen

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Wer gehofft hat, dass die Fielmann-Aktie nach dem komplizierten Börsenjahr 2022 im ersten Quartal 2023 direkt den Turbo zünden wird, dürfte enttäuscht sein: Das familiengeführte Unternehmen hat bei der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen zu 2022 gleichzeitig eine deutliche Kürzung der Dividende angekündigt.

An der Börse kam das erwartungsgemäß nicht gut an. Doch die Fielmann-Aktie ist nur kurz und vergleichsweise moderat gesunken – offenbar haben Anleger schlechte Nachrichten dieser Art bereits eingepreist. Mit Spannung blicken diese nun auf die im April erwartete Prognose für das Jahr 2023. Sollten hier neue Enttäuschungen warten, bleibt die Hoffnung auf eine gute Langfrist-Perspektive.

Geschäftsjahr 2022: Fielmann mit Ergebnisrückgang und Dividendenkürzung

Bereits bei der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen hat Fielmann seine Prognose für das Jahr 2022 einkassiert. Nun gab das SDAX-Unternehmen bei den vorläufigen Zahlen bekannt, dass der Umsatz im Gesamtjahr um etwa fünf Prozent auf 1,76 Milliarden Euro gesteigert werden konnte.

Ergebnisseitig haben die stark gestiegenen Kosten Fielmann belastet, sodass der Gewinn deutlich unter dem von 2021 lag. Das EBITDA betrug knapp 340 Millionen Euro (minus 14 Prozent im Vergleich zu 2021), unterm Strich blieb dem familiengeführten Konzern ein Gewinn von 110 Millionen Euro (minus knapp 25 Prozent).

Während diese vorläufigen Zahlen in etwa den Markterwartungen entsprachen, hat die deutliche Kürzung der Dividende Anleger und Analysten überrascht. Die Dividende wurde von 1,50 Euro auf 0,75 Euro sogar halbiert.

Fielmann-Aktie: langfristig scheint Wachstumsstory durch Expansion möglich

Die gekürzte Dividende begründet das Unternehmen damit, dass das eingesparte Geld kurzfristig investiert werden soll. Denn Fielmann möchte durch Akquisitionen und Expansion mittelfristig wachsen und Marktanteile unter anderem im europäischen Ausland hinzugewinnen.

Daneben möchte Fielmann den Online-Handel ausbauen und gleichzeitig durch Kostensenkungen profitabler werden. Bis 2025 möchte der Optiker im Schnitt jährlich 4 Prozent Umsatz- und 14 Prozent Gewinnwachstum erzielen. Hier liegen auch die Chancen für Anleger. Denn sollte die Wachstumsstrategie aufgehen, hat auch die Fielmann-Aktie das Potenzial, wieder die Kursstände aus der Zeit vor Corona zu erreichen.

Kurzfristig warten Anleger gespannt auf den Ausblick für 2023, der bei den endgültigen Geschäftszahlen veröffentlicht wird. Hier sind durchaus auch noch negative Überraschungen denkbar, wenngleich Fielmann durch eine Übernahme in Spanien bereits ein „deutliches zweistelliges Umsatzwachstum“ für dieses Jahr angekündigt hat – was jetzt noch fehlt sind gute Nachrichten für die Gewinnprognose.