Diese 6 Gründe für weiter steigende Inflationsraten sollten Sie kennen

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Die Inflation lag in Deutschland im Oktober 2021 bei 4,5 Prozent, so hoch wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Wer jetzt noch spart, kann dabei zusehen, wie seine Ersparnisse zusammenschmelzen.

Inflation bei 4,5% – Und es ist kein Ende abzusehen

Und damit nicht genug, denn es gibt 6 weitere gute Gründe, warum die Inflation nicht einfach so vorübergehen wird, sondern uns für einen langen Zeitraum erhalten bleiben wird. Tendenz steigend!

6 gute Gründe, warum die Inflationsrate weiter steigen wird

  1. Energiewende: Um die Klimawende zu schaffen, verpflichten sich immer mehr Länder die Energiewende zu befeuern. Doch genau darin liegt die Krux, denn diese ist sehr ressourcenintensiv und diese Ressourcen sind schon jetzt relativ knapp. Das heizt die Nachfrage nach den Rohstoffen an und führt zu weiter steigenden Preisen
  2. Lieferengpässe: Die Lieferengpässe erweisen sich als deutlich hartnäckiger, als ursprünglich erwartet. Die Verknappung des Angebots wird daher bis auf Weiteres für keine Entspannung auf den Märkten sorgen, sondern ganz im Gegenteil für höhere Preise sorgen.
  3. Arbeitskräftemangel: In Teilbereichen führen auch der Arbeitskräftemangel und die stark anziehenden Energiepreise zu weiteren Produktionseinschränkungen, die ebenfalls preistreibend wirken.
  4. CO2-Steuer: Die von fast allen Parteien geforderte stärkere Besteuerung von CO2 führt zu einer Erhöhung der Bruttopreise und damit der Inflation, allen voran deswegen, weil Konsumenten kurzfristig nicht auf alternative Energieträger umsteigen können.
  5. Lockere Geldpolitik: Die Geldmenge M2 (Bargeld und mittelfristig verfügbare Einlagen) wuchs im Zuge der Coronakrise mit mehr als 30 Prozent relativ zum Vor-Coronawert außergewöhnlich stark.
  6. Ersparnisse: Schon vor Corona wurde in Deutschland mehr gespart als erwirtschaftet. All dieses Geld droht jetzt in Umlauf zu geraten, sobald die Sparer erkennen, dass die Geldentwertung weiter zunimmt. Das würde die Inflationsraten zusätzlich anheizen.

Die Inflationserwartungen schießen in die Höhe …

Überhaupt ist die Inflationserwartung entscheidend für die Entwicklung der Inflation. Diese zieht jetzt deutlich an. In den USA rechnet die Bevölkerung mit einer Inflationsrate von 5,2 Prozent in einem Jahr und von 4,0 Prozent in drei Jahren.

Bemerkenswert sind die Unterschiede zwischen den Generationen. Die unter 40-Jährigen rechnen in einem Jahr mit einer Inflationsrate von rund 4,5 Prozent, die 40- bis 60-Jährigen mit einer leicht höheren. Die über 60-Jährigen schätzen dagegen, dass die Inflationsrate in einem Jahr auf 6,0 Prozent klettern wird. Das ist jene Generation, die die beiden größeren Inflationswellen Mitte der 1970er-Jahre und Ende der 1970er-/Anfang der 1980er-Jahre erlebt hat.

Diese Personengruppe hat noch miterlebt, wie rasch die Inflation über eine Volkswirtschaft hereinbrechen kann.

… und drohen die Inflation weiter anzuheizen

Höhere Inflationserwartungen drohen schnell zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung zu werden. In Erwartung einer höheren Inflation in der Zukunft erhöhen die Konsumenten und Unternehmen heute ihre Ausgaben – das Geld dazu ist dank der Druckerpresse der vergangenen Jahre reichlich vorhanden. Die gestiegene Nachfrage lässt die Preise weiter steigen.

Als Damoklesschwert hängt die Lohn-Preis-Spirale über der Wirtschaft. Die Arbeitnehmer werden nämlich versuchen, als Ausgleich für den von der Inflation verursachten Kaufkraftverlust, höhere Löhne zu fordern. Dass die Arbeitnehmer diese Forderungen durchsetzen können, wird zunehmend wahrscheinlicher und findet in Teilbereichen wie beispielsweise bei den Einzelhändlern Amazon oder Walmart bereits statt. Steigende Löhne aber erhöhen die Herstellungskosten für die Unternehmen und über anziehende Verkaufspreise die Inflation.