Die Steuereinnahmen sprudeln! Die Steuerzahler bluten?

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Der deutsche Fiskus hat im vierten Quartal abzüglich Gemeindesteuern und Zöllen etwa 218 Milliarden Euro eingenommen, eine Erhöhung von knapp 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Großteil davon, knapp 180 Milliarden Euro, entfielen dabei auf gemeinschaftliche Steuern wie Lohn-, Einkommens- und Umsatzsteuer. Damit handelt es sich nicht nur um das beste Quartal 2021, sondern auch um das beste seit Beginn der Pandemie, wie die nachfolgende Statista-Grafik zeigt.

Trotz hoher Steuereinnahmen und Niedrigzinsen steigen die Staatsschulden!

Die Hauptgründe für den Anstieg der jährlichen Einnahmen dürften die Wiedereinführung des regulären Umsatzsteuersatzes, der 2020 für sechs Monate zur Entlastung aufgrund der pandemischen Lage abgesenkt worden war, sowie das Voranschreiten der Impfkampagne und die damit einhergehenden Lockerungen und verbesserte wirtschaftliche Lage gewesen sein. Ganz hat sich die Wirtschaft allerdings noch nicht vom ersten Corona-Jahr erholt: 2020 betrug der Wachstumseinbruch 4,6 Prozent, 2021 legte die deutsche Wirtschaft nur um 2,7 Prozent zu.

Am meisten profitieren konnten 2021 die Länder, die 14 Prozent mehr Steuern als 2020 einnehmen konnte, während die Bundessteuereinnahmen um 7 Prozent zurückgingen. Dies lässt sich durch den Wegfall des Solidaritätszuschlags für rund 90 Prozent der Steuerzahler erklären, was für einen Rückgang von 41 Prozent sorgte. Auch die Schaumweinsteuereinkünfte gingen um rund 16 Prozent von 405 Millionen Euro auf 340 Millionen Euro zurück. Ursprünglich hatten Experten lediglich Steuereinnahmen von 745 Milliarden Euro für 2021 veranschlagt, jetzt liegt das Gesamtergebnis bei knapp 761 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 11,5 Prozent gegenüber 2020 entspricht.

Fazit: So erfreulich die sprudelnden Steuereinnahmen sind, so bedenklich sind aber auch die Entwicklungen bei weiter steigenden Staatsschulden, trotz der in der Eurozone nach wie vor niedrigen Zinsen und somit Zinslasten der der Staaten.