Worauf wartet der DAX?

Inhaltsverzeichnis

Der DAX könnte richtig durchstarten! EZB und FED haben beide den Leitzins gesenkt. Doch was macht unser DAX? Der knabbert zwar an neuen Allzeithochs, doch rennt dann vor Schreck schnell wieder davon. So wird das nichts mit dem heißen Herbst.

Aber, wenn wir mal ehrlich sind, ist das jetzt auch keine Zeit für Bullen. Dass wir überhaupt so weit oben stehen, ist für einen September schon außergewöhnlich. Und ohne die Marktmanipulation – pardon, ich meine Unterstützung – der Notenbanken, säßen wir natürlich viel weiter südlich.

Schauen wir uns einmal den DAX an, wohin die Reise in der nächsten Zeit gehen kann. Da gibt es nämlich mehrere Möglichkeiten.

DAX im Tageschart

Die grüne Zone ist der Bereich, wo sich die DAX-Bullen regelmäßig die Köpfe anstoßen. Das war im Mai so. Im Juli ging es nur knapp ins Grün. Und nun haben wir dasselbe erlebt Anfang und Mitte September. Tendenz leicht steigend, wenn wir es optimistisch sehen wollen.

(Quelle: Aktienscreener.com)

Sensationell bullisch wäre jetzt natürlich, wenn wir uns über der 19.000 festsetzen könnten. Das kann durchaus diesen September noch passieren. Ein paar Handelstage haben wir noch. Dass es jetzt nicht steil nach oben geht, nachdem die FED die Schleusen geöffnet hat, ist auch völlig gesund und in Ordnung. Sonst wäre beim nächsten kleinen Husten schon wieder ein starker Abverkauf einzuplanen.

So dümpelt der DAX gemütlich vor sich hin. 2 Mal rauf und 1 Mal runter. Langfristig ist das absolut wünschenswert und im Crash-Monat September schon ein kleines Wunder.

Doch trotzdem bewegen sich die Märkte ein wenig mit angezogener Handbremse. Wir hatten letzten Freitag auch den Hexensabatt: Dreifacher Verfall aller Optionen. Das bringt meist Schwung in den Markt. Aber selbst das blieb eher aus.

Wie geht es weiter mit dem DAX?

Wackelig nach oben ist die eine Variante. Wenn nichts Dramatisches passiert, können die Kurse wie zuletzt weiter nach oben zuckeln. Allzu viel Aufwärtsdruck erwarte ich noch nicht. Dazu muss noch mehr passieren – vermutlich von Seiten der Notenbanken.

Dass der DAX jetzt aber wieder abstürzt und unter die blaue Trendlinie fällt, ist nicht ausgeschlossen. Irgendwie müssen wir auf die guten Einstiegskurse Ende Oktober bekommen. Wobei, so richtig viel Luft nach unten ist da nicht im Chart. Dass wir unter die gestrichelte Unterstützung rutschen, ist aus aktueller Sicht sehr unwahrscheinlich. Ohne geopolitische Nachhilfe wird das nichts. Da brauchen wir somit schon irgendwo eine richtige Krise und deren Verschärfung, damit hier Kapital aus den Märkten gezogen wird. Im derzeitigen Umfeld eher unwahrscheinlich.

Und dann haben wir noch die US-Wahl, die etwas ins Abseits gerutscht ist. Nach dem TV-Duell war es das erst einmal. Die beiden Lager sind sich sowieso einig, wen sie wählen. Der unentschlossene Wähler ist vermeintlich ein wenig schlauer, wen er als kleineres Übel ansieht.

Bei den Wettquoten ist Harris aktuell kleiner Favorit. Dafür werden laut Buchmachern die Republikaner die Mehrheit im House und Senat haben. Wenn die Favoriten gewinnen, haben wir 4 Jahre Stillstand. Das kennt der Deutsche von der großen Koalition. Gibt Schlimmeres für die Börse, als wenn die Politiker sich gegenseitig blockieren und wenig Schaden anrichten können.