Wichtige Änderungen in der DAX-Familie
Der Börsen-Countdown läuft bereits: Am 23. Juni gibt es das nächste Stühlerücken in der DAX-Familie. Es handelt sich dabei um einen regulären Anpassungstermin. Hier für Sie die Details.
Die anstehenden Änderungen im Überblick
Der Internetdienstleister und Cloud-Spezialist Ionos, eine Tochter des United-Internet-Konzerns, tritt dem MDAX bei und ersetzt dort das Technologieunternehmen Jenoptik. Während die Ionos-Aktie auf Zwölf-Monats-Sicht um 56% zulegen konnte, verlor die Jenoptik-Aktie in diesem Zeitraum rund 33% an Wert. Die Jenoptik-Aktie ist demnächst im SDAX vertreten.
Im SDAX gibt es darüber hinaus weitere Umstellungen: Die Beteiligungsgesellschaft Mutares sowie der IT- und Software-Spezialist Nagarro feiern ihr Comeback im Nebenwerteindex. Beide waren bei der jüngsten Anpassung aus dem SDAX geflogen, weil sie ihren Jahresabschluss für 2024 verspätet vorgelegt hatten. Für Nagarro und Mutares verabschieden sich das Spezialpharmaunternehmen Medios und der Biokraftstoffhersteller Verbio aus dem SDAX.
Im deutschen Aktien-Leitindex DAX und im Technologie-Index TecDAX gibt es dieses Mal keine Veränderungen.
Wie sich die Änderungen auswirken (können)
Kommen wir zu den (möglichen) Auswirkungen der Index-Anpassungen: Sie sorgen u. a. dafür, dass zuletzt erfolglose Unternehmen die großen Indizes verlassen müssen und aufstrebende Unternehmen nachrücken.
Das ist einer der Gründe dafür, warum die Indizes trotz vorübergehender Turbulenzen langfristig immer steigen. Die Bremsen werden entfernt. Soweit die allgemeinen Auswirkungen. Doch was passiert mit den Aktienkursen der einzelnen Unternehmen, die auf- oder abgestiegen sind?
Früher galt: Häufig wirkt sich ein Aufstieg positiv auf den Aktienkurs des Aufsteigers aus, ein Abstieg dagegen wirkt sich oftmals negativ auf die kurzfristige Wertentwicklung der Aktien der Absteiger aus.
Der Hauptgrund: Sogenannte Indexfonds (Fonds, die komplette Indizes abdecken) müssen sich mit den Aktien der Aufsteiger eindecken und die Aktien der Absteiger verkaufen. Dadurch geraten die Aktien der Absteiger unter Druck und die Aktien der Aufsteiger entwickeln sich im Normalfall positiv.
Diese alte Beobachtung gilt heute oft nicht mehr, da moderne Computerhandelssysteme schon frühzeitig Aufsteiger und Absteiger erkennen und daher früher reagieren. Nach Bekanntgabe passiert dann in den meisten Fällen nicht mehr so viel.
Da es weder pauschal so ist, dass die Aufsteiger sich in der Folge positiv entwickeln, noch so, dass die Absteiger sich in der Folge negativ entwickeln, sollten Sie auch nicht pauschal die Aufsteiger kaufen und die Absteiger verkaufen. Prüfen Sie vor dem Kauf oder Verkauf stets die fundamentalen Daten!