Europa vs. USA: So stark ist der DAX 2025

Europa
Adobe Stock - Grecaud Paul
Inhaltsverzeichnis

Das erste Halbjahr des Börsenjahres 2025 neigt sich dem Ende entgegen. Was bleibt von den ersten 6 Monaten des Jahres hängen? Auf den ersten Blick sind es vor allem Unsicherheiten durch Krisen, Kriege und Zoll-Ankündigungen. Doch bei nüchterner Betrachtung zeigen sich vor allem ein starker DAX, ein starkes Europa – und schwächelnde US-Aktienmärkte.

Im Vergleich zu Anfang Januar notiert der DAX aktuell etwa 17 Prozent höher bei rund 23.350 Punkten (Stand: 23. Juni 2025, ca. 11 Uhr). Das Allzeithoch von fast 24.500 Punkten wurde Anfang Juni aufgestellt. Dagegen konnten die US-Indizes in den letzten 6 Monaten nicht mithalten. Beim S&P 500 und Nasdaq steht jeweils nur ein kleines Plus von 2 bzw. 3 Prozent seit Jahresbeginn auf den Kurstafeln. Und der Dow Jones stagnierte.

Kapital fliest wieder nach Europa

Für die starke Entwicklung etwa beim DAX gibt es mehrere Gründe. So ist beispielsweise das Vertrauen in die heimischen Märkte gestärkt worden – unter anderem durch die Bereitschaft, in den nächsten Jahren enorme Investitionen für Infrastruktur und Verteidigung zu tätigen. Daneben spielen auch der Boom der US-Aktien (etwa bei KI-Aktien wie Nvidia) in den vergangenen Jahren und damit die hohe Bewertung eine Rolle.

Ein Faktor ist sicher auch die gestiegene Unsicherheit durch die erratische Politik von US-Präsident Trump mit „America first“. Nachdem in den letzten Jahren ein großer Teil der institutionellen Gelder in die USA gewandert ist, hat sich der Blick aus praktisch alles Teilen der Welt wieder stärker in Richtung Europa gerichtet. Das Vertrauen in die USA ist zuletzt aus Investoren-Sicht nicht gerade gestiegen.

DAX zeigt sich robust

Auch wenn der deutsche Leitindex in den letzten Wochen leicht geschwächelt und sein Allzeithoch vorerst aus den Augen verloren hat: Der DAX zeigt sich in 2025 sehr robust auch gegenüber Krisen. So ist der Index nach dem Einbruch rund um die US-Zollankündigungen Anfang April einige Wochen später sogar verstärkt hervorgegangen und hat im Mai und Juni neue Rekordkurse erzielt.

Ein Kunststück, welches dem S&P 500 nach dem Rücksetzer im April hingegen nicht gelungen ist. Schafft es die Regierung Trump am Ende sogar ungewollt, dass Europa wieder „great again“ wird? Mit solchen Urteilen sollte man sicher vorsichtig sein. Es ist jedoch durchaus möglich, dass sich die generelle Entwicklung des 1. Halbjahres in der Tendenz auch in Q3 und Q4 fortsetzen wird – inklusive eines starken DAX.