DAX zwischen Inflations-Hoffnung und Zinsschritten

Aktienkauf
Adobe Stock - pictworks
Inhaltsverzeichnis

In den letzten 14 Tagen befindet sich der DAX in einer Seitwärtsbewegung. Das ist nach der 20-Prozent-Rally in den Wochen davor jedoch auch zu erwarten gewesen. Die Frage für Anleger und Analysten ist nun, ob sich der Leitindex nur eine Verschnaufpause gönnt vor der Jahresendrally oder ob man zunächst mit Rücksetzern rechnen muss.

Inflationsdaten, Signale bezüglich zukünftiger Zinspolitik, Unruhen in China: Momentan reagiert der DAX auf verschiedene externe Effekte und bleibt volatil. Ob der DAX in den nächsten Tagen und Wochen weitere Kurszuwächse verzeichnen kann, bleibt unklar. Zwar stützen immer mehr „gute“ Nachrichten den Leitindex, doch auch die Anzeichen einer Konsolidierung verdichten sich.

Euro-Inflationsdaten besser als erwartet

Am 10. November reagierte der DAX stark auf die Nachricht der gesunkenen US-Inflation und sprang um mehrere Prozentpunkte nach oben. Auf eine ähnlich deutliche Reaktion warteten Anleger gestern vergeblich. Trotzdem wurden die Inflationsdaten der Eurozone wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Erstmals seit Monaten verzeichneten diese einen Rückgang. Mit 10,0 Prozent war die Inflation in der Eurozone niedriger als erwartet, Analysten hatten im Vorfeld mit 10,4 Prozent gerechnet. Für den DAX ging es nach Bekanntgabe der Zahlen nur leicht nach oben, die gesunkene Inflation zeigt jedoch, dass die Zinspolitik der EZB eine erste Wirkung zeigt und Anleger bald auf etwas kleinere Zinsschritte hoffen dürfen.

In den USA warten Konjunkturdaten und Signale der Fed

Ähnliches treibt auch die Anleger der Wall Street um. Bei der Fed mehren sich die Anzeichen, dass der nächste Zinsschritt kleiner ausfallen und in wenigen Monaten ein Ende der Leitzinsanhebungen erreicht sein könnte. Heute Abend könnten bei einer Rede von Fed-Chef Jerome Powell die nächsten Signale gesendet werden.

Davor rücken am Nachmittag noch die US-Konjunkturdaten in den Fokus. Auch von diesen können Impulse für Dow Jones und Co. ausgehen. In der Regel folgt der DAX am nächsten Tag zumindest grob den Vorgaben der US-Indizes. Insgesamt mehren sich also die hoffnungsvollen Nachrichten und Szenarien.

Vor Rücksetzern oder einer längeren Verschnaufpause schützen jedoch auch diese Meldungen kaum. Wichtiger bleibt für Anleger auf beiden Seiten des Atlantiks der 14. Dezember: Dann tagt die Fed und berät über weitere Zinsschritte. Spätestens hier beginnt dann die Jahresendrally – oder sie bleibt nach der Herbstrally der letzten Wochen aus.