DAX: Notenbanken mal wieder im Fokus

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In den letzten Tagen hat der DAX wieder Federn gelassen. Die kurze Euphorie rund um die sehr starken Zahlen von Nvidia ist der Skepsis gewichen – der DAX hat vor allem im gestrigen Handel ein deutliches Kursminus verbuchen müssen.

Denn das Kernthema der letzten Monate (oder Jahre) ist mal wieder in den Mittelpunkt gerückt: die Notenbanken bzw. deren Zinspolitik. Seit gestern treffen sich die wichtigsten Notenbanker der Welt in Jackson Hole, im US-Bundestaat Wyoming. Wie es bei den Leitzinsen weitergeht, ist derzeit noch unklar. Die robuste US-Konjunktur hatte zuletzt die Zinsangst befeuert.

Notenbanker-Treffen in Jackson Hole

Zinspause oder nicht? Ist eine Zinswende schon absehbar? Vom 3-tägigen Treffen der wichtigsten Notenbanker der Welt geht die Hoffnung für Anleger aus, dass es zu diesen wichtigen Fragen zumindest angedeutete Antworten gibt. Mit Spannung werden vor allem die Reden von Fed-Chef Jerome Powell und EZB-Chefin Christine Lagarde erwartet.

Auch wenn die überraschend starken Konjunkturdaten aus den USA wieder die Zinsängste geschürt haben: Eine Zinspause ist für den September durchaus denkbar. Jedoch ist wahrscheinlich, dass sich Anleger gedulden müssen und Powell keine klare Aussage zur künftigen Zinspolitik treffen wird. Vielmehr dürfte sich der Fed-Chef alle Optionen für die kommenden Monate offenhalten.

DAX in schwierigen Fahrwassern

Auf Monatsbasis ist der DAX rund 3,5 Prozent im Minus und die lange umkämpfte Marke von 16.000 Punkten scheint derzeit kaum erreichbar. Dazu kommt: Die jüngsten Entwicklungen haben wieder die Zinsängste in den Mittelpunkt gerückt und von dem Notenbanker-Treffen in den USA und den für heute erwarteten Reden ist wohl eher kein Befreiungsschlag zu erwarten.

Bei dem deutschen Leitindex sollten Anleger derzeit nicht auf Wunder hoffen. Die schwachen US-Vorgaben und die Zinsängste belasten den DAX und von einer Trendwende ist nichts zu spüren. Anleger müssen nach schwierigen Wochen und Monaten wohl auf ein starkes Schlussquartal und eine Jahresendrally bauen. Auch für den DAX kommen bessere Zeiten – die Frage bleibt also nicht ob der Leitindex wieder klettert, sondern nur wann.