DAX-Korrektur schon beendet?

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Der DAX hat nach einem starken ersten Halbjahr nun spürbar an Dynamik verloren. Es geht aktuell leicht rückwärts, auch wenn das Gesamtjahr bislang mit einem Plus von über 27 Prozent weiterhin stark verläuft.

Der starke Rücksetzer in den letzten Tagen ist vor allem auf zunehmende geopolitische Unsicherheiten und negative Impulse aus den USA zurückzuführen: Neue Strafzölle der Vereinigten Staaten auf mehrere Länder sowie schwächer als erwartete Arbeitsmarktdaten haben international für Druck auf die Aktienmärkte gesorgt.

Gerade die Arbeitsmarktdaten waren vielen US-Anlegern ein Dorn im Auge. Nicht nur, dass sie schlecht ausgefallen sind. Die letzten Daten wurden nachträglich noch immer nach unten korrigiert. Jobs entstehen demnach in den USA derzeit fast gar nicht. Doch das zeigt die Börse nicht. Oder noch nicht.

DAX im Tageschart

Auch aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild eingetrübt. Die jüngste Kursbewegung hat den DAX unter wichtige Unterstützungsniveaus gedrückt – insbesondere der Bereich um 23.400 Punkte gilt derzeit als kritische Zone. Sollte dieses Niveau unterschritten werden, könnte sich die Abwärtsbewegung weiter beschleunigen. Technische Indikatoren wie der RSI oder MACD zeigen auf Tagesbasis klare Verkaufssignale, und auch viele gleitende Durchschnitte deuten kurzfristig auf Schwäche hin.

(Quelle: Aktienscreener.com)

Die nächsten relevanten Widerstände liegen bei rund 23.750 bis 23.800 Punkten. Erst ein nachhaltiger Anstieg über diese Marke würde das kurzfristige Bild wieder etwas aufhellen.

Andersherum ist die blaue Linie entscheidend. Solange wir die Tiefs von Juni nicht unterschreiten, darf die aktuelle Korrektur fast alles machen. Nur darunter hört der Spaß für die Bullen auf.

KFZ zieht den DAX nach unten

Besonders schwach zeigten sich zuletzt die Automobilwerte, die traditionell eine hohe Gewichtung im DAX haben. Daimler Truck verzeichnete einen Tagesverlust von über 8 Prozent, auch Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz gerieten unter Verkaufsdruck. Der Bankensektor ist dagegen weiterhin stabil. Die Deutsche Bank steht nahe dem Jahreshoch!

Fundamental betrachtet ist der DAX derzeit allerdings etwas hoch bewertet. Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der DAX-Werte liegt aktuell bei etwa 29, was deutlich über dem historischen Drei-Jahres-Schnitt von rund 17 liegt. Diese hohe Bewertung erhöht die Anfälligkeit des Marktes für Korrekturen – vor allem, wenn enttäuschende Wirtschaftsdaten oder geopolitische Risiken hinzukommen.

Ausblick und Handlungsperspektive

Kurzfristig bleibt die Marktlage angespannt, und ein nachhaltiger Rebound ist nur dann zu erwarten, wenn sich die globalen Rahmenbedingungen stabilisieren. Insbesondere im Hinblick auf die US-Geldpolitik und die geopolitischen Spannungen ist da viel Bewegung möglich. Für Trader ist es derzeit ratsam, auf ein klares Signal zu warten. Ein Rückfall unter die Marke von 23.400 Punkten könnte einen Test tieferer Unterstützungsniveaus einleiten. Erst bei einer nachhaltigen Rückeroberung des Widerstandsbereichs über 23.800 Punkten würde sich das technische Bild wieder aufhellen.