DAX: Alle Augen auf Wyoming

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Der DAX bleibt auch am Freitagmorgen in der Seitwärtsphase der letzten zwei Wochen. Aktuell notiert der deutsche Leitindex bei rund 24.250 Punkten und damit einige hundert Zähler unter den Rekordkursen aus Juli (Stand: 22. August 2025, ca. 09.30 Uhr). Zuletzt fehlten beim DAX schlicht eindeutige Impulse.

Das kann sich heute kurz vor dem Wochenende allerdings ändern: Um 16 Uhr deutscher Zeit wird Fed-Chef Jerome Powell in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming eine mit Spannung erwartete Rede halten. Für Anleger ganz entscheidend: Gibt es Hinweise auf mögliche Zinssenkungen in naher Zukunft?

Powell vs. Trump – was passiert nun?

Im nächsten Jahr endet die Amtszeit von Jerome Powell. US-Präsident Donald Trump wird dem Notenbanker nicht nachtrauern – immer wieder gab es eine zum Teil öffentliche Auseinandersetzung zwischen Trump und Powell. Der US-Präsident forderte mehrfach Zinssenkungen, Powell setzt weiter auf Preisstabilität.

Bei der heutigen Rede des Fed-Chefs ist entsprechend vieles möglich. Sehr gut vorstellbar ist, dass Jerome Powell erneut die Unabhängigkeit der Notenbanken betonen und damit einen weiteren Punkt „gegen“ Donald Trump machen wird. Für Anleger ist der Disput inzwischen jedoch sekundär. Die große Frage ist eher: Senkt die Fed nun im September die Zinsen und welchen Ausblick wagt Powell?

DAX: Starkes Jahr 2025

Für den DAX bedeutet das: Bis zum Nachmittag bleiben die Anleger sehr wahrscheinlich vorsichtig. Erst mit Powells Worten könnte sich entscheiden, ob der Leitindex den Seitwärtstrend verlässt – nach unten in die Korrektur oder nach oben in Richtung Rekordhoch. Doch auch das ist nicht in Stein gemeißelt. Wenn der Fed-Chef beispielsweise vage bleiben sollte, kann die Woche auch sehr unspektakulär zu Ende gehen.

Für mittel- und langfristig orientierte Anleger ist das ohnehin nicht entscheidend. Denn grundsätzlich ist der Leitindex in 2025 trotz aller Krisen und Probleme stark. Die Zinshoffnungen haben sich bisher kaum bestätigt, die geopolitischen Krisen und Kriege halten an, der Zoll-Streit belastet die Weltwirtschaft – und trotzdem hat der DAX im bisherigen Jahr gut 20 Prozent zugelegt. Das sind beste Voraussetzungen für die kommenden Monate.