DAX auf Allzeithoch – Startschuss für nächste Rally-Etappe?

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Das wäre geschafft, der DAX hat ein neues Allzeithoch markiert. Grund sind natürlich die Vorwahlen zur französischen Präsidentschaftswahl, die den liberalen Emmanuel Macron als Sieger hervorgebracht haben.

Laut der ersten Hochrechnung liegt der „En Marche“-Kandidat mit 23,9% vor der Chefin der Front National, Marine Le Pen, die 21,7% erzielte.

Und es sieht momentan ganz danach aus, als wird er auch die Stichwahl am 7. Mai für sich entscheiden können, womit die Euro-Zone erst einmal aufatmen kann.

Am Sonntag hat Frankreich mehr oder weniger Macron gewählt und alle Anleger sind darüber offenbar so erleichtert, dass der DAX am gestrigen Montag aus allen Nähten platzte.

Nach zwei Jahren hat der deutsche Leitindex ein neues Allzeithoch erklommen. Stolze 12.456 Punkte lautete die gestrige Bestmarke.

Chart: DAX Performance-Index

Chart_DAX (002)(Quelle: comdirect.de)

Zu groß war einfach die Unsicherheit im Vorfeld der Wahl, die sich gestern in einem wahren Kursfeuerwerk entlud. Die Börsianer setzen damit augenscheinlich auf einen Sieg des sozialliberalen Emmanuel Macrons.

Denn dieser steht nicht nur für eine gute Beziehung mit Deutschland, sondern auch für ein besseres Europa und den Erhalt der Euro-Zone.

Startschuss für nächste Rally-Etappe oder Anfang vom Ende?

Was sich die Börsianer nun fragen: Sollte Macron am 7. Mai die Stichwahl gegen Marine Le Pen tatsächlich gewinnen, sehen wir dann auch weiterhin entfesselte Aktienmärkte?

Ist der neue Rekordstand im DAX erst der Anfang einer weiterhin rasanten Rally in den nächsten Tagen und Wochen?

Oder ist mit dem Markieren des neuen Allzeithochs endgültig der Zenit erreicht und müssen sich die Börsianer nun wieder auf Kursabgaben einstellen?

Mit Macron an der Spitze Frankreichs dürfte die Kern-Euro-Zone jedenfalls erst einmal für die nächsten Jahre „gesichert“ sein. Klar, es bleiben die Probleme in Italien und natürlich auch in Griechenland.

Doch hier wird die EZB um Mario Draghi weiterhin das Füllhorn ausschütten, um die Brandherde unter Kontrolle zu halten.

Die entscheidende Frage: Reicht die vermeintliche Sicherheit um Frankreich jetzt aus, um die Aktienkurse in neue Sphären zu schieben?

Natürlich gibt es derzeit keine attraktiven Alternativen zur Aktienanlage, doch jeder erfahrene Investor weiß, dass sich weiter steigende Börsenkurse langfristig nur mit entsprechend fundamentalen Entwicklungen rechtfertigen lassen.

Wir brauchen folglich eine neue wirtschaftliche Dynamik in den USA, in Asien (vor allem China) und auch in Europa. Die Vorschusslorbeeren sind jedenfalls verteilt, jetzt muss geliefert werden.

Anscheinend hat die Frankreich-Wahl einige institutionelle Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Diese müssen jetzt schleunigst in den Markt rein. Das könnte die Kurse in den nächsten Tagen weiter nach oben treiben.