Datagroup: IT-Dienstleister legt gute Zahlen vor

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Ich bin zurück aus der Bankenmetropole Frankfurt, wo ich von Montag bis Mittwoch das Deutsche Eigenkapitalforum (EKF) besucht habe. Im Rahmen dieser großen Analysten- und Investorenkonferenz hat sich auch der deutsche IT-Dienstleister Datagroup präsentiert, der erst vor wenigen Tagen gute vorläufige Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2022/2023 vorgelegt hat.

Dennoch hat die Datagroup-Aktie im laufenden Jahr nachgegeben. Finanzvorstand Oliver Thome eröffnete seinen Vortrag in Frankfurt damit, dass Analysten und Investoren aktuell gleich doppelt seufzen, wenn sie sich mit Datagroup beschäftigen: Ein deutscher Mittelständler, der sich um die IT von Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum kümmert. Das sei in diesen Tagen quasi ein doppelter Belastungsfaktor.

Ich halte diesen „Deutschland-Malus“ an der Börse für übertrieben. Zum einen agieren viele Unternehmen international, zum anderen gibt es auch im deutschen Markt gute Wachstumsmöglichkeiten, wie das Beispiel Datagroup zeigt. Daher ist die Aktie nach dem Rücksetzer auf Jahressicht sogar noch interessanter geworden.

Bevor wir uns den jüngsten Zahlen des IT-Dienstleisters und der Datagroup-Aktie widmen, möchte ich Ihnen das Unternehmen und sein Geschäftsmodell noch kurz vorstellen.

Datagroup im Portrait

Das 1983 in Filderstadt bei Stuttgart gegründete Unternehmen Datagroup gehört zu den führenden deutschen IT-Service-Unternehmen. Knapp 3.000 Mitarbeiter an Standorten in ganz Deutschland konzipieren, implementieren und betreiben IT-Infrastrukturen und Business Applikationen wie z.B. SAP.

Mit dem Produkt CORBOX ist Datagroup ein sogenannter Full Service Provider und betreut für mittelständische und große Unternehmen sowie öffentliche Auftraggeber über 600.000 IT-Arbeitsplätze. Das Unternehmen wächst organisch (also aus eigener Kraft) und regelmäßig auch durch Zukäufe.

Solider Umsatz und steigende Erträge

Datagroup erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 einen Umsatz in Höhe von 497,8 Mio. Euro und erreichte das obere Ende der Prognosespanne (485 bis 500 Mio. Euro). Damit lag der Umsatz jedoch knapp unter dem Vorjahreswert von 501,4 Mio. Euro. Bei Betrachtung der Vorjahreszahlen muss allerdings berücksichtigt werden, dass Datagroup in der Corona-Phase einige Sonderaufträge gewonnen hatte, die mit Pandemie-Ende ausgelaufen sind.

Positiv sieht es bei der Gewinnentwicklung aus: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im zurückliegenden Geschäftsjahr um 4,9% auf 80,2 Mio. Euro. Damit konnte die Prognosespanne von 76 bis 80 Mio. Euro sogar übertroffen werden.

Das operative Ergebnis (EBIT) konnte durch Effizienzmaßnahmen und den Fokus auf profitable Verträge überproportional erhöht werden und lag trotz Investitionen von rund 1 Mio. Euro im 4. Quartal in das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz mit 45,3 Mio. Euro um 9,3% über dem Vorjahreswert.

Die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) lag mit 9,1% um 0,8 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert und damit auch über der mittelfristigen Zielmarge von 9%. Der Nettogewinn stieg um 28,6% von 22,0 auf 28,3 Mio. Euro, und der Gewinn je Aktie kletterte von 2,64 auf 3,39 Euro.

Datagroup fokussiert sich stark auf Themen wie Künstliche Intelligenz (KI), IT-Sicherheit und Cloud, denn diese ermöglichen dem Unternehmen künftiges Wachstum. Nach einem schwächeren Jahr 2023 könnte die Datagroup-Aktie im kommenden Jahr wieder durchstarten. Daher lohnt sich nach meinen Analysen ein näherer Blick auf die Aktie.