CTS Eventim nach Zahlen: Mitfeiern oder Seitenrand?

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CTS Eventim hat mit Vorabzahlen zum dritten Quartal die Anleger verblüfft. Denn in der Event- und Konzertbranche läuft es offensichtlich viel besser als befürchtet. Die Überraschung der Anleger war mit den Händen zu greifen. Schließlich schoss die Aktie am Montag nach den Zahlen um knapp 8 % nach vorne.

Zuerst zu den Fakten: Das Management hat gleich darauf verzichtet, die jüngsten Ergebnisse mit dem Vorjahr zu vergleichen. Der Grund liegt auf der Hand: Im letzten Jahr herrschte wegen Corona noch Partyflaute. Daher verglich der Konzern seine jüngsten Ergebnisse mit dem Vorcoronajahr 2019.

Gewinne glatt verdoppelt

Und jetzt kommt es: Der Umsatz stieg im Vergleich zu Q3 im Jahr 2019 von 378 Millionen Euro auf aktuell 694 Millionen Euro. Der Gewinn auf Ebene EBITDA hat sich von 65 Millionen Euro vor Corona auf 130 Millionen Euro im abgelaufenen Quartal glatt verdoppelt.

Die Partylaune wurde durch den Ausblick verstärkt: Der Umsatz werde im Gesamtjahr verglichen mit 2019 wohl um 18% auf 1,7 Milliarden Euro steigen, wie das CTS-Management mitteilte.

Die Charttechnik hilft Ihnen nicht wirklich

Sind das nicht überragend starke Zahlen? Wäre also CTS Eventim ein idealer Turnaroundkandidat für Ihr Depot? Immerhin notiert die Aktie auf Jahressicht noch 30 % im Minus.

Vielleicht gibt die Charttechnik Aufschluss.

Aktuell startet CTS seine dritte Erholungsrallye. Ob die zu einem nachhaltigen Turnaround führt, ist fraglich.

Quelle: Aktienscreener.com.

Die Charttechnik zeigt ein Aufbäumen der Bullen. Das dritte Mal in diesem Jahr. Mit dem blauen GD auf Basis von 200 Tagen wird aber schon deutlich, dass wir uns nach wie vor im Abwärtstrend befinden.

Die Frage der nächsten 12 Monate: Feiern oder heizen?

Diese Betrachtung hilft Ihnen nicht unbedingt weiter. Allerdings sollten Sie darüber nachdenken, welche mittel- bis langfristigen Aussichten ein Eventveranstalter hat. Sicherlich sind die jüngsten Zahlen gut. Dennoch wird einiges an Dynamik mit Nachholeffekten zu erklären sein.

Denken Sie daran, wie viele Konzerte und Events im vergangenen Jahr abgesagt werden mussten. Denken Sie daran, dass viele Leute einfach noch einmal raus wollten. Und jetzt denken Sie darüber nach, wie viele Leute sich noch Konzerttickets für 80 Euro und mehr leisten werden, wenn im nächsten Jahr die Inflation und die Rezession durchschlagen.

Fazit: Die CTS-Party kann natürlich noch ein paar Wochen weitergehen. Mittel- bis langfristig wird es wohl ernüchternd. Denn aufgrund der explodierten Kosten für die Lebenshaltung werden sicherlich zuerst Konzertbesuche gestrichen.