CompuGroup: Digitalisierungsgewinner im Gesundheitswesen

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Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet voran. Einen möglichen Gewinner dieser Entwicklung – CompuGroup Medical – möchte ich Ihnen heute näher vorstellen.

Unternehmensportrait

Der in Koblenz ansässige Konzern zählt zu den europäischen Marktführen für Software und IT-Dienstleistungen für den Gesundheitssektor. Zu den Kunden gehören Arztpraxen, Apotheken, Labore, Krankenhäuser, Krankenversicherungen und Pflegeeinrichtungen. CompuGroup verfügt über mehr als 9.000 Mitarbeiter und Standorte in 20 Ländern.

Digitalisierungs-Profiteur

Wie die Corona-Pandemie schonungslos aufgezeigt hat, ist eine umfassende Digitalisierung des Gesundheitswesens absolut überfällig. In vielen Ländern wird der Trend zur Digitalisierung des Gesundheitswesens in Form neuer Gesetze und Staatshilfen unterstützt. In Deutschland wurde beispielsweise das „Zukunftsprogramm Krankenhäuser“ verabschiedet, wodurch bis zu 4,3 Mrd. Euro für weitere Investitionen in die Digitalisierung und IT-Sicherheit von Krankenhäusern zur Verfügung stehen.

Seit 2021 wird die elektronische Patientenakte (ePA) auf freiwilliger Basis getestet, eine flächendeckende Einführung ist für 2024 geplant. Die Idee dahinter: Die ePA bündelt alle relevanten Patientendokumente, wie Befunde, Diagnosen, Therapiemaßnahmen und Behandlungsberichte und lässt sich jederzeit abrufen, wenn sie gebraucht wird. Das umständliche Hin- und Herschicken von Dokumenten zwischen verschiedenen Ärzten entfällt damit.

Bei derart sensiblen Daten ist die Datensicherheit von großer Bedeutung. Deswegen soll für die Datenübertragung und Speicherung auf die in den Praxen vorhandene Telematikinfrastruktur zurückgegriffen werden. CompuGroup liefert die notwendige Hardware dafür und wird daher von der ePA erheblich profitieren.

Kontinuierliches Wachstum, Gewinnmargen sollen steigen

Ein Blick auf die Geschäftsergebnisse der vergangenen Jahre zeigt, was bei CompuGroup gut läuft und woran der Konzern arbeiten muss. Erfreulich ist die kontinuierliche Umsatzsteigerung. Auch wenn das Wachstumstempo (wie üblich) mit zunehmender Größe abflacht, so schafft es der Konzern Jahr für Jahr, seinen Umsatz weiter zu steigern.

Optimierungsbedarf gibt es hingegen bei der Gewinnentwicklung. Hier trat CompuGroup in den vergangenen Jahren nur auf der Stelle. Aber Besserung ist in Sicht: Dank der fortschreitenden Digitalisierung erwarten Analysten (und auch das CompuGroup-Management) für die kommenden Jahre eine deutliche Steigerung der Gewinnmarge, die sich – zusammen mit den Umsatzsteigerungen – in einem Gewinnanstieg von über 80% innerhalb von drei Jahren bemerkbar machen soll.   

Erholung nach deutlichem Kursrücksetzer

Nachdem die Aktie in den Pandemie-Jahren auf neue Höchststände von rund 85 Euro geklettert war, folgte ein heftiger Kursrücksetzer bis auf ein Tief von 30 Euro. Seit Herbst 2022 läuft die Erholungsbewegung.

Dass diese Aufwärtsbewegung auf lange Sicht weitergeht, dafür sprechen ein krisensicheres Geschäftsmodell, dem auch eine Rezession nicht viel anhaben dürfte – und natürlich der allgemeine Trend zur Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Allerdings ist die Aktie – wie die Kursbewegungen der vergangenen Jahre zeigen – recht volatil. Auch in Zukunft sollten Sie hier mit überdurchschnittlichen Kursschwankungen rechnen.