BioNTech: Neuer Impfstoff beflügelt die Aktie

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Die Aktie von BioNTech konnte zuletzt wieder etwas Boden gut machen. Kurzfristig ist der Kurs immer noch von Neuigkeiten rund um COVID-19 abhängig. Langfristig dürften hingegen die neuen Krebs-Wirkstoffe in den Fokus der Anleger rücken.  

Zulassung für an aktuelle Corona-Mutationen angepassten Impfstoff

Nach der EU hat nun auch die USA die Zulassung für den neuen COVID-19-Impfstoff von BioNTech und Partner Pfizer erteilt. Präklinische Daten zeigen verbesserte neutralisierende Antikörperreaktionen gegen mehrere aktuell zirkulierende Omicron-verwandte Sublinien wie „Eris“ und „Pirola“.

BioNTech und Kooperationspartner Pfizer haben den Impfstoff bereits vorproduziert, um dessen Verfügbarkeit vor Beginn der Herbst- und Wintersaison sicherzustellen. Wie bei anderen viralen Atemwegserkrankungen wird auch bei Corona ein deutlicher Anstieg in der kalten Jahreszeit erwartet, weshalb die Nachfrage nach aktualisierten Impfungen wieder steigen dürfte.

Für die Corona-Impfungen im Herbst und Winter sollen hierzulande rund 14 Mio. Dosen des Impfstoffs von BioNTech und Partner Pfizer zur Verfügung stehen. Ausgeliefert werden sollen sie zwischen September und November, so das Bundesgesundheitsministerium.

Weiterhin Fortschritte in der Forschungspipeline

Wie die Entwicklung der COVID-19-Impfstoffe gezeigt hat, kann die medizinische Forschung durch Geld beträchtlich beschleunigt werden. Geld hat BioNTech dank seiner Milliardengewinne aus dem Impfstoffgeschäft genügend zur Verfügung – und steckt es in seine Krebs-Wirkstoffe. Ganz so schnell wie beim Impfstoff geht die Entwicklung hier zwar erwartungsgemäß nicht, aber einige Jahre dürften die Mainzer dadurch einsparen.

Und Fortschritte sind klar erkennbar. Vor gut einem Jahr hatte BioNTech 19 Wirkstoffe in den klinischen Studien (Tests an Menschen), 5 davon in der zweiten Studienphase, der Rest in der ersten Phase. Inzwischen ist die Zahl der klinischen Studien auf 36 angestiegen, die Anzahl der Krebs-Medikamente in der zweiten Studienphase konnte auf 11 mehr als verdoppelt werden und ein Grippeimpfstoff (der zusammen mit dem COVID-19-Impfstoff verabreicht werden soll) hat die dritte und letzte Studienphase erreicht.

Für einige der innovativen Krebs-Medikamente hat BioNTech bereits namhafte Kooperationspartner gewonnen und für den Zulassungsfall ähnlich vorteilhafte finanzielle Vereinbarungen getroffen wie mit Pfizer beim COVID-19-Impfstoff. 

Anleger schauen weiterhin vor allem auf das COVID-19-Geschehen

Die Anleger schauen bei BioNTech jedoch immer noch vor allem auf die kurzfristigen Entwicklungen bei COVID-19. Die jüngsten Meldungen um den angepassten Impfstoff haben den Aktienkurs in den vergangenen Wochen wieder etwas klettern lassen.

Die langfristigen Perspektiven – in Form der aussichtsreichen Forschungspipeline – finden hingegen (noch) kaum Beachtung. Das macht die BioNTech-Aktie – gerade auf dem aktuell immer noch recht niedrigen Niveau – für langfristig orientierte Anleger mit einer Portion Risikobereitschaft auf jeden Fall interessant. Aber Sie sollten sich auf weiterhin hohe Kursschwankungen einstellen.