Biontech lässt Aktionäre an Erfolgsjahr teilhaben

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Das Mainzer Unternehmen ist einer der größten Pandemie-Gewinner weltweit – finanziell wie auch wissenschaftlich betrachtet.

mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer: Vakzin für die Welt

Biontech gelang mit seinem Partner, dem US-Pharmakonzern Pfizer, Ende 2020 ein entscheidender Durchbruch. Der weltweit erste Impfstoff gegen Covid-19, basierend auf der neuartigen mRNA-Technologie, schaffte die Zulassung und ging 2021 um die Welt. Nur eine Hand voll Hersteller haben bislang eine Zulassung für den EU-Markt erhalten, die mRNA-Wirkstoffe gelten dabei als besonders wirksam. Im April erwartet Biontech erste Daten zu einem Vakzin, das speziell auf die derzeit grassierende Omikron-Variante des Virus angepasst ist.

Dass das vergangene Jahr extrem erfolgreich verlaufen ist, was Umsatz und Gewinn angeht, war längst absehbar. Rund um den Globus kam und kommt der Impfstoff Comirnaty zum Einsatz. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 2,6 Milliarden Impfdosen in mehr als 165 Länder ausgeliefert.

Umsatz und Gewinn schnellen in die Höhe

Unterm Strich verbuchen die Mainzer für 2021 einen Nettogewinn von mehr als 10 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag der Gewinn noch bei 15,2 Millionen Euro, in den Jahren zuvor hatte das Forschungsunternehmen oftmals rote Zahlen geschrieben. Der Umsatz lag im Gesamtjahr 2021 bei fast 19 Milliarden Euro nach nicht einmal einer halben Milliarde im Vorjahr (2020: 482 Millionen Euro).

Mit den Ergebnissen für 2021 trifft Biontech die Erwartungen von Anlegern und Analysten, beim Ausblick für das laufende Jahr hatten sie sich dagegen etwas mehr erhofft. Biontech rechnet angesichts von 2,4 Milliarden Impfdosen, die bereits bestellt wurden, mit einem Umsatz zwischen 13 und 17 Milliarden Euro.

Umfangreiche Investitionen in FuE geplant

Vom Erfolg des Unternehmens profitieren viele Seiten: Anleger sollen eine Sonderdividende in Höhe von 2 Euro je Aktie erhalten, zudem plant Biontech ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 1,5 Milliarden Dollar bei einer Laufzeit von 2 Jahren.

Erhebliche Summen in ähnlicher Größenordnung sollen zudem in den Bereich Forschung und Entwicklung fließen, denn der Corona-Impfstoff ist eigentlich nur ein Nebenprodukt, das sich zufällig zur goldenen Cash Cow entwickelt hat. Darüber hinaus forscht das Unternehmen an Impfstoffen gegen verschiedene Krebsarten, aber auch an neuen Therapiemöglichkeiten zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten sowie Autoimmunerkrankungen.

Stadt Mainz hofft auf Signalwirkung für Großregion

Hier haben die Mainzer einiges in der Pipeline und dürften daher auch über die Pandemie hinaus für Anleger interessant bleiben, selbst wenn der nächste große Durchbruch vielleicht noch nicht in diesem Jahr gelingt. Ein wesentlicher Meilenstein ist mit dem erfolgreichen Einsatz der mRNA-Technologie bereits erreicht und das finanzielle Fundament kann sich ebenfalls sehen lassen.

Das gilt auch für die Stadt Mainz, die sich über sprudelnde Steuereinnahmen freut. Davon will nicht nur die Kommune selbst mit ihren Einwohnern profitieren, sondern auch der Forschungs- und Wirtschaftsstandort in der Großregion in und um Mainz soll gestärkt werden.

Gut möglich also, dass es aus Mainz in Zukunft noch mehr Erfolgsstorys zu berichten geben wird.