Berentzen-Gruppe – wachsender Getränkeabsatz dank Pandemie-Erholung

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Der Getränkehersteller Berentzen-Gruppe meldet wachsende Umsätze. Aktionäre sind unbeeindruckt, der Aktienkurs stagniert.

Leidgeprüfte Aktionäre

Aktionäre der emsländischen Berentzen-Gruppe hatten es in den letzten Jahren nicht leicht. Seitdem die Aktie Ende Juni 2017 bei über 12,50 Euro ihren bisher höchsten Kurs erreichte, gab es für die Investoren nicht mehr viel zu lachen. In den letzten fast fünf Jahren konnte die Aktie nicht mehr die 10 Euro-Marke überschreiten. Zwischenzeitlich fiel sie während des ersten Pandemie-Jahres 2020 auf nur noch knapp über 5 Euro, um sich dann etwas zu konsolidieren auf 6 bis 7 Euro.

Ein nachhaltiger Ausbruch aus diesem Korridor scheint derzeit nicht in Sicht, positive Geschäftszahlen für das am 31. März beendete erste Geschäftsquartal 2022 (Q1) machen aber zumindest Hoffnung, dass es längerfristig nach oben gehen könnte.

Umsätze und Gewinn steigen vor allem dank Spirituosen

Als Getränkehersteller war die Berentzen-Gruppe in den letzten beiden Jahren stark von den staatlichen Pandemie-Maßnahmen wie Lockdowns und Einschränkungen in der Gastronomie betroffen. Das wirkte sich naturgemäß negativ auf die Geschäftszahlen aus, doch die Rücknahme vieler dieser Maßnahmen im Lauf des ersten Quartals 2022 sorgt nun für starkes Wachstum.

So erhöhte sich der Konzernumsatz (ohne Alkoholsteuer) in Q1 gegenüber dem Vorjahresquartal um 14,7 Prozent auf knapp 36,1 Millionen Euro. Besonders gut lief es in zwei Bereichen: Bei den Spirituosen gab es ein Wachstum von 23,9 Prozent auf fast 22,4 Millionen Euro, der Umsatz der Frischsaftsysteme erhöhte sich sogar um 33,5 Prozent auf gut 4,4 Millionen Euro.

Hingegen gab es bei den alkoholfreien Getränken einen Rückgang um 12,7 Prozent auf etwas über 8,4 Millionen Euro. Beim operativen Ergebnis (EBIT) wurde der Vorjahreswert von 463.000 Euro mehr als verdoppelt auf 1,2 Millionen Euro. Das gilt auch für die die Umsatzrendite (EBIT-Marge), die von 1,5 auf 3,3 Prozent hochschnellte.

Stabile Prognose trotz zahlreicher Unsicherheitsfaktoren

Mit der weiterhin anhaltenden Pandemie, dem Ukraine-Krieg, Lieferkettenproblemen und der hohen Inflation ist die Berentzen-Gruppe von vielen Unsicherheitsfaktoren betroffen, die aktuell die meisten Unternehmen vor Schwierigkeiten stellen. Zwar sind die direkten Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Umsätze begrenzt, da Russland und die Ukraine im Geschäftsjahr 2021 lediglich für 0,2 Prozent des Konzernumsatzes verantwortlich zeichneten.

Allerdings erwartet das Management deutlich größere Auswirkungen auf den Beschaffungsmarkt und rechnet vor allem bei Getreidealkoholen und Glas mit Problemen. Dennoch bestätigt das Management die mit dem Geschäftsbericht für 2021 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2022 und erwartet weiterhin einen Konzernumsatz zwischen 154 und 162 Millionen Euro bei einem EBIT von 5 bis 8 Prozent. Der Aktienkurs der Berentzen-Gruppe bewegt sich im Vormittagshandel kaum und liegt weiterhin bei knapp 6,50 Euro.