Basler streicht Dividende nach schwachen Zahlen

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Anfang der Woche hat die Basler AG, ein führender Anbieter von Bildverarbeitungs-Komponenten, vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 präsentiert, die – wie erwartet – durchweg enttäuschend ausgefallen sind.

So lagen sowohl der in 2023 erzielte Umsatz als auch die Ertragswerte deutlich unter den Vorjahreswerten. Auch der Auftragseingang ist eingebrochen. Bevor ich die konkreten vorläufigen Zahlen erläutere, möchte ich Ihnen das im schleswig-holsteinischen Ahrensburg (etwa 20 km nordöstlich von Hamburg) ansässige Unternehmen kurz vorstellen.

Die Basler AG im Porträt

Die 1988 gegründete Basler AG ist laut eigenen Angaben ein international führender und erfahrener Experte für Bildverarbeitungs-Komponenten (englisch: Computer Vision). Konkret produziert Basler hochwertige Industriekameras, Objektive sowie Beleuchtungsmaterial und ist Entwickler und Hersteller von Bildverarbeitungs-Hardware und -Software.

Anwendung finden die von Basler entwickelten Systeme z.B. in der Oberflächeninspektion bei der Produktion von Kunststoffbahnen, Flachbildschirmen oder Wafern, in der optischen Zeichenerkennung bei der Briefsortierung, bei der Druckbildkontrolle in der Verpackungsindustrie oder in der Reststoffsortierung.

Aber auch in der Logistik/Lagerhaltung, Medizin- und Life-Science sowie im Verkehr- und Transportwesen werden die von Basler entwickelten Bildverarbeitungs-Systeme eingesetzt. Die Basler AG beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter an ihrem Hauptsitz in Ahrensburg sowie an weiteren Vertriebs- und Entwicklungsstandorten in Europa, Asien und Nordamerika.

Das mittelständische Unternehmen befindet sich auch 36 Jahre nach Gründung noch mehrheitlich in Familienbesitz, da der Unternehmensgründer Norbert Basler knapp 53% der Aktien hält.

Die vorläufigen Geschäftszahlen im Detail

Nach mehreren Wachstumsjahren in Folge ist das Geschäft der Basler AG im vergangenen Jahr massiv eingebrochen. Dies zeigen die jetzt veröffentlichten vorläufigen Geschäftszahlen, die deutlich unter den Vorjahreswerten liegen.

So konnte das Unternehmen im Jahr 2023 einen Umsatz in Höhe von 203,1 Mio. Euro erzielen. Das waren 25% weniger als noch im Vorjahr, wo der Umsatz bei 272,2 Mio. Euro gelegen hatte. Der Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag 2023 bei 1,7 Mio. Euro und damit 96% unterhalb des Vorjahreswertes von 45,8 Mio. Euro. Unter dem Strich steht ein Verlust zu Buche.

Auch die Auftragseingänge lagen 2023 mit 166,9 Mio. Euro deutlich unterhalb des Vorjahreswerts von 248,4 Mio. Euro (-33%). Das schwache Auftragseingangsniveau und die weiterhin hohen Lagerbestände bei den Kunden lassen das Basler-Management zurückhaltend auf das laufende erste Quartal blicken. Das Management will sein konsequentes Kostenmanagement daher bis auf Weiteres fortsetzen.

Dividende soll ausgesetzt werden

Der Vorstand der Basler AG hat aufgrund des hohen Verlustes und des kostenintensiven Restrukturierungsprogramms beschlossen, der Hauptversammlung die Aussetzung der Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2023 vorzuschlagen. Das Unternehmen betont aber, dass die grundsätzliche Dividendenstrategie des Unternehmens unverändert beibehalten werden soll.

Die schwachen vorläufigen Geschäftszahlen der Basler AG sprechen aktuell nicht für ein Investment in die Basler-Aktie. Für risikofreudige Anleger mit einem längerfristigen Anlagehorizont könnte sich jedoch eine Turnaround-Spekulation anbieten, da ich das Geschäftsmodell der Basler AG grundsätzlich als gut erachte.