DAX nahe seiner Allzeithochs – ist alles wieder in Ordnung?
Der gestrige Handelstag verlief bestens für die europäischen Börsen. Der DAX erreichte zwischenzeitlich ein Jahreshoch bei 15.916 Punkten und stieg letztlich um 0,6 Prozent auf 15.883 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,6 Prozent auf 4.394 Zähler.
Wie Sie im Wochenchart unten sehen, ist der DAX damit nur noch einen Katzensprung von seinen Allzeithochs entfernt, die er vor der Entfesselung der Energiekrise im Herbst 2021 markierte.
Die Börse meint also, wir würden bald jene Zustände erreichen, die wir vor der Krise hatten. Beim Blick auf die Wirtschaftsdaten und Unternehmenszahlen könnten an dieser optimistischen Sicht allerdings Zweifel aufkommen.
DAX nahe seiner Allzeithochs – ist alles wieder in Ordnung?
Quelle: aktienscreener.com
Gestützt haben dürften zumindest gestern vor allem besser als erwartet ausgefallene Wachstumsdaten (BIP) zum ersten Quartal in China, aber auch überwiegend starke Geschäftszahlen aus der Berichtssaison.
Gutes China-BIP stützt, schwacher ZEW wird ignoriert
Die guten Chinadaten ließen vor allem Konjunktur- und Rohstoffwerte abheben. Das chinesische Wachstum war im ersten Quartal um 4,5 Prozent zum Vorjahr gestiegen, während Analysten im Vorfeld nur mit 4,0 Prozent gerechnet hatten.
Warum sind die Chinadaten für europäische und vor allem deutsche Aktien überhaupt wichtig? Ganz einfach: China ist für die meisten internationalen Unternehmen hierzulande der wichtigste Exportmarkt.
Die guten Wachstumsdaten nach dem Ende der Coronaeinschränkungen lassen hoffen, dass nun mehr Aufträge aus China kommen, die die Kassen hiesiger Unternehmen wieder klingeln lassen.
Es gab gestern allerdings auch eine handfeste negative Nachricht zu verdauen. Der schwächer als erwartet ausgefallene ZEW-Index der Konjunkturerwartungen für Deutschland zeigt, dass die Konjunktur hierzulande noch immer auf sehr schwachen Beinen steht.
Was diese Entwicklung für die künftige Entwicklung des DAX bedeutet, das beleuchte ich für Sie in meinem morgigen Beitrag.